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 — © Matthias Balk/dpaMatthias Balk/dpaTraurige Gewissheit

Ex-Biathletin Laura Dahlmeier bei Bergunglück verstorben

Große Trauer um Laura Dahlmeier: Die ehemalige deutsche Biathletin ist bei einer Bergtour im pakistanischen Karakorum-Gebirge ums Leben gekommen. Das bestätigte ihr Management der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.

Die Nachricht des Managements: 

Laura Dahlmeier ist am 28. Juli am Laila Peak (6069m) im pakistanischen Karakorum-Gebirge bei einem Bergunfall auf 5700m durch Steinschlag tödlich verunglückt. Die Rettungsaktion zur Bergung blieb erfolglos und wurde am Abend des 29. Juli eingestellt.

Dahlmeier galt als eine der erfolgreichsten Biathletinnen Deutschlands. Sie beendete ihre aktive Karriere 2019 im Alter von nur 25 Jahren und war seitdem unter anderem als TV-Expertin tätig. Auch privat suchte sie regelmäßig die Herausforderung in den Bergen – nun wurde ihr ihre Leidenschaft zum Verhängnis.

Die Nachricht ihres Todes sorgt nicht nur in der Sportwelt für Bestürzung.

Das Management hat zudem veröffentlicht:

"Es war Laura Dahlmeiers ausdrücklicher und niedergeschriebener Wille, dass in einem Fall wie diesem, niemand sein Leben riskieren darf, um sie zu bergen. Ihr Wunsch ist es, ihren Leichnam in diesem Fall am Berg zurückzulassen."

Dies sei auch im Sinne der Angehörigen. Lauras letzter Wunsch soll respektiert werden. 

Zwei Tage Rettungsaktion: Keine Lebenszeichen

Am Dienstagmorgen hatte ein Hubschrauber die Stelle überflogen. «Lebenszeichen waren nicht zu erkennen», teilte das Management der einst besten Biathletin der Welt danach mit. Sie sei «mindestens schwerst verletzt», hieß es weiter. 

Ein internationales Team koordinierte die Bergung. Dabei würden die Bergretter von erfahrenen internationalen Bergsteigern und Bergsteigerinnen unterstützt, die sich in der Region aufhielten, hieß es. 

Der Laila Peak liegt unweit des K2, des zweithöchsten Bergs der Welt, nahe der Grenze zu China. Die Region zieht jedes Jahr Bergsteiger an, die Risiken durch Lawinen und Unwetter sind aber hoch. 

Zweites Gipfelziel 

Dahlmeier war den Angaben zufolge mit ihrer Seilpartnerin an dem 6.069 Meter hohen Laila Peak unterwegs, als sie am Montag gegen Mittag (Ortszeit) auf rund 5.700 Metern von einem Steinschlag erfasst wurde. Die beiden waren demnach alleine im alpinen Stil unterwegs, das bedeutet mit möglichst leichter Ausrüstung und ohne Expeditionslogistik. Die Seilpartnerin, die sich später mit anderen Bergsteigern auf den Abstieg begab, setzte sofort einen Notruf ab, der Rettungseinsatz wurde umgehend eingeleitet. 

Die siebenmalige Weltmeisterin war den Angaben zufolge seit Ende Juni gemeinsam mit Freunden in der Region unterwegs. Sie hatte am 8. Juli bereits erfolgreich den Great Trango Tower (6.287 m) bestiegen. Der Laila Peak war das zweite geplante Gipfelziel.

Die Garmisch-Partenkirchnerin ist staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin, aktives Mitglied bei der Bergwacht und gilt als erfahrene und risikobewusste Bergsteigerin. «Ich denke an dich Laura», schrieb die zwölfmalige Weltmeisterin Magdalena Neuner auf Instagram.

Olympisches Gold und frühes Karriereende

Mit zwei olympischen Goldmedaillen 2018 in Pyeongchang und insgesamt sieben Weltmeistertiteln ist Dahlmeier die erfolgreichste deutsche Biathletin des vergangenen Jahrzehnts. Vor allem die WM 2017 in Hochfilzen prägte sie famos, als sie bei sechs Starts fünfmal Gold und einmal Silber holte. In der Saison 2016/17 gewann sie außerdem den Gesamtweltcup. 

Im Mai 2019 beendete die Oberbayerin dann im Alter von 25 Jahren überraschend ihre Karriere als Leistungssportlerin. Sie erklärte damals, dass sie als Biathletin keine sportlichen Ziele mehr habe. Neben ihren Berg- und Klettertouren ist Dahlmeier seitdem als Biathlon-Expertin für das ZDF aktiv.

Quelle: dpa

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