27.04.2018

Neue Almschule im Werksviertel-Mitte: Bildung mit Schafen und Bienen

In der Almschule lernen sie in Mitmach-Workshops den artgerechten und ressourcenschonenden Umgang mit der Natur- und Pflanzenwelt; gleichzeitig werden sie spielerisch mit Nachhaltigkeitskonzepten, gesunder Ernährung und wertschätzender Tierhaltung sowie Landwirtschaft und Handwerk vertraut gemacht. Das alles auf einer Dachgartenalm mitten in der Stadt direkt am Ostbahnhof. Die Bildungsinitiative – ein gemeinsames Projekt der BayWa Stiftung und der Stiftung Otto Eckart – steht dabei in direktem Zusammenhang mit der Frage, wie unsere Städte in Zukunft grüner werden können.

In jeder Woche ziehen weltweit mehr als eine Million Menschen in die Stadt. Diese Menschen brauchen Nahrung, Wasser, Wohnungen, Arbeit, Mobilität und Energie. Derzeit sind Städte für 80 Prozent der CO2-Emmissionen verantwortlich und verbrauchen 75 Prozent der erzeugten Energie. Würden alle Menschen so leben, wie die Menschen in den entwickelten Industrienationen, bräuchten wir bis zu fünf Erden. Wenn wir daher im Zuge der weltweiten Urbanisierung die Organisation unserer Städte nicht neu denken, wenn es uns nicht schon bald gelingt, den Ausstoß von Umweltgiften zu verringern und den Verbrauch und die Verteilung von Ressourcen wie Wasser und Energie neu zu gestalten, werden nicht nur die Städte, sondern auch unser Planet daran zugrunde gehen. Die Lösung? Mehr Grün in der Stadt!

Genau dort setzt die neue Bildungsinitiative im Werksviertel-Mitte an. Die Almschule möchte Kinder und Jugendliche dafür sensibilisieren, wie eine ressourcenschonende, grüne Stadt in Zukunft funktionieren kann, wie natürliche Kreisläufe funktionieren und worauf sie in ihrem persönlichen Lebensstil achten sollten. Sie ist ein gemeinsames Projekt der BayWa Stiftung und der Stiftung Otto Eckart. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit der BayWa Stiftung für dieses Projekt einen kompetenten Partner gewinnen konnten, der seit 20 Jahren weltweit Bildungsprojekte mit den Themen gesunde Ernährung und erneuerbare Energie fördert und nun auch gemeinsam mit der Stiftung Otto Eckart die Almschule im Werksviertel-Mitte mit seinem Knowhow unterstützt“, erklärt Nikolas Fricke, Beauftragter für Ökologie, Umweltbildung und Soziales im Werksviertel-Mitte.

Die Almschule Ziele und Konzept

Ziel der Almschule im Werksviertel-Mitte ist es, Kinder und Jugendliche in spielerisch gestalteten Mitmach-Workshops an die Themen Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung, Umweltschutz und Wertschätzung der Natur heranzuführen. Inhaltlich steht das Projektangebot dabei auf den folgenden drei Modulen: Ernährung und Bewegung, Mensch und Natur sowie Landwirtschaft und Handwerk.

Nachhaltige Kreisläufe und aktives Lernen

Alle drei Module verbindet dabei das Denken in nachhaltigen Kreisläufen. So werden die Hochbeete der Almschule im Werksvierte-Mitte nicht etwa mit gekaufter Erde gefüllt, sondern mit eigener Erde, den Grünabfällen des hiesigen Blumengeschäfts und dem Mist, den die Schafe auf dem Dach produzieren. „Auf Hühnerkot lassen sich zum Beispiel ganz tolle Pilzkulturen ansetzen. So können wir Champignons produzieren, die dann ganz frisch in den umliegenden Restaurants verarbeitet werden können, da sie zuvor nicht kilometerweit transportiert werden mussten“, erklärt Nikolas Fricke. Ganz wichtig für alle Workshops ist immer das aktive Mitmachen und Gestalten. „Die Almschüler lernen mit allen Sinnen und können ihre eigenen Erfahrungen machen. So bleibt das Erlernte besser haften“, sagt Maria Thon, Geschäftsführerin der BayWa Stiftung. Ganz bewusst fänden die Workshops daher in kleinen Gruppen statt, so dass auf jedes Kind individuell eingegangen werden kann und jeder die Möglichkeit hat, selbst aktiv zu werden. Ermöglicht wird dieses Projekt durch folgende Stiftungen:

Fotos: faromedia

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