Eine sichergestellte Glock 17. Foto: Arne Dedert/Archiv
17.03.2017

Münchner Amokläufer handelte allein

Informationen zum Amoklauf beim Münchner OEZ: Der Münchner Amokschütze hat im vergangenen Juli ohne jeden Mitwisser gehandelt. «David S. hat die Tat allein geplant und allein durchgeführt», sagte Oberstaatsanwalt Hans Kornprobst am Freitag in München zum Abschluss der Ermittlungen. Diese bestätigten, dass der 18-Jährige psychische Problem hatte und aus diesen heraus seine Opfer aussuchte: Es seien Jugendliche gewesen wie jene, von denen er sich in der Schule gemobbt fühlte und die damit in sein persönliches Feindbild passten. Obwohl der Schüler einen extremen Fremdenhass entwickelt und teils nationalsozialistische Parolen oder Symbole benutzt habe, sei die Tat nicht als politisch motiviert einzustufen.

Amoklauf kam vollkommen unerwartet

Der psychisch kranke 18-Jährige hatte am 22. Juli 2016 am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) im Norden Münchens neun Menschen getötet und sich dann selbst erschossen.

Weder Eltern noch Ärzte oder Lehrer hätten die Tat ahnen können, hieß es. Selbst die Schießübungen des Schülers im Keller des Wohnhauses blieben unentdeckt – obwohl er insgesamt 107 Schüsse abgab. Ein Gutachten habe erwiesen, dass die Schüsse im Haus oder draußen tatsächlich nicht zu hören waren.

Als Einziger soll im Zusammenhang mit der Tat der Verkäufer der Waffe zur Verantwortung gezogen werden. Gegen den 32-Jährigen wurde Anklage unter anderem wegen fahrlässiger Tötung in neun Fällen erhoben. Beihilfe zum Mord könne ihm nicht vorgeworfen werden: Er habe nicht von den konkreten Plänen gewusst, hieß es bei der Staatsanwaltschaft.


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