Foto: Bernd Weissbrod
29.04.2019

AOK: immer mehr Verdachtsfälle auf Ärztepfusch

Nach Zahlen der gesetzlichen Krankenkassen sind die gemeldeten Verdachtsfälle auf Behandlungsfehler deutlich gestiegen.

Wie viele Menschen in Bayern haben diesen Verdacht?

Bei der AOK, das ist ja die mit Abstand größte Kasse in Bayern, sind letztes Jahr nach eigenen Angaben 3088 Meldungen eingegangen. Ein Plus von 19 Prozent. Die Techniker Krankenkasse meldet 792 Verdachtsfälle, hier ist es ein Plus von 13 Prozent.

Nicht jeder Verdacht ist auch tatsächlich ein Fehler!

Um diese Zahlen richtig einzuordnen, muss man laut AOK aber auch wissen, dass „nur“ ein Siebtel aller Verdachtsfälle auch wirklich Behandlungsfehler sind. Genauer: von den 3.088 Verdachtsfällen bei der AOK haben sich 440 bestätigt, das ist ein Anstieg von neun Prozent.

Die Bayerische Landesärztekammer will das nicht bestätigen!

Die Bayerische Landesärztekammer kann diesen Anstieg übrigens nicht bestätigen. Im Gegenteil, die BLÄK hat sogar ein Minus in der Bilanz. 1.148 Fälle sind im letzten Beobachtungszeitraum bei der Gutachterstelle der Kammer eingegangen. Vor vier Jahren hatte diese Zahl ihren bisherigen Höchststand, da waren es 1.252.

Aber: Bei der BLÄK werden vor allem schwere Fälle gemeldet. Und, im Gegensatz zu den Krankenkassen erfasst die BLÄK nicht die Verdachtsfälle aus der Zahnmedizin.


Symbolbild

Zur Übersicht

Auch interessant