Screenshot Video Andreas Splett / ATV Studio Halle
10.10.2019

Auch München schaut mit mulmigen Gefühlen nach Halle

„Die Tat macht deutlich, wie schnell aus den Worten von politischen
Extremisten Taten werden können“

Charlotte Knobloch, Präsidentin der israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern

In Halle an der Saale hat ein bewaffneter Mann in Kampfmontur am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur versucht, in der Synagoge ein Blutbad unter Dutzenden Gläubigen anzurichten. Der 27-jährige Deutsche wollte nach Angaben aus Sicherheitskreisen die Synagoge stürmen. Das hat er aber nicht geschafft. Danach soll er vor der Synagoge und nahen Döner-Imbiss zwei Menschen erschossen und mindestens zwei weitere verletzt haben.

Das Motiv ist wohl rechtsradikal, im Internet sind ein entsprechendes Bekennervideo und ein Manifest aufgetaucht. Die Echtheit ist bei beiden aber noch nicht endgültig geprüft.

Münchens OB Dieter Reiter war noch gestern Abend an der Synagoge am Jakobsplatz:

https://www.facebook.com/OBMuenchen/photos/a.717909871570123/3058584194169334/?type=3&theater

Gemeinsames Gebet in München

Heute Abend (19:00 Uhr) ist an der Synagoge am Jakobsplatz in München auch ein gemeinsames „Friedensgebet der Religionen“. Das ist laut Erzbistum gedacht, um ein Zeichen für friedliches Zusammenleben in München zu setzen.

Angekündigt war dieses Gebet schon vor den Schüssen von Halle. Durch diese Bluttat rückt es aber natürlich noch weiter in den Mittelpunkt.

Polizei in München ist vorbereitet

Nach diesem Blutbad stellt sich natürlich auch die Frage nach der Sicherheit bei uns in München.

„Wir haben in München bei entsprechend sensiblen Einrichtungen ohnehin schon einen hohen Sichrheitsstandard (…) wir sind aber auch in der Lage, sofort in Echtzeit nachzusteuern“

Marcus da Gloria Martins, Pressesprecher Polizei München

Die Polizei stehe mit israelischen oder auch muslimischen Einrichtungen jederzeit in sehr engem Austausch. Auf Situationen wie in Halle könne man sehr schnell reagieren,  heißt es weiter.

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