Das Stadttheater von Augsburg. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Archiv
25.07.2017

Augsburg: Sanierung des Theaters beginnt

Am Mittwoch werde mit archäologischen Grabungen auf dem Theaterareal begonnen, teilte die Stadt mit. Begleitend sollen Experten den Boden nach nicht explodierten Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg absuchen. Diese Vorarbeiten sind nötig, damit anschließend die Modernisierung des historischen Theaters samt angrenzender Neubauten erfolgen kann. Im Theatergebäude selbst läuft bereits die Demontage von alten Anlagen.

Das Theater war 2016 wegen eines mangelhaften Brandschutzes geschlossen worden, die Aufführungen finden seitdem an Interimsspielstätten statt. Die Sanierung des Schauspielhauses war jahrelang eines der dominanten Themen in Bayerns drittgrößter Stadt. Wegen der hohen Verschuldung Augsburgs ging es dabei immer auch um die Frage, ob sich die Kommune das Bauprojekt leisten kann. Der Streit ebbte langsam ab, als der Freistaat ankündigte, dass er mit 107 Millionen Euro mehr als die Hälfte der Kosten übernehmen werde.

Allein 3 Millionen Euro werden voraussichtlich die Ausgrabungen der Stadtarchäologen kosten, die ein halbes Jahr dauern sollen. Bis in eine Tiefe von drei Metern soll das Theaterviertel untersucht werden. Augsburg war von den Römern gegründet worden und zählt mit einer mehr als 2000-jährigen Geschichte zu den ältesten Städten Deutschlands.

Allerdings erwarten die Archäologen rund um das Theater primär keine römischen Funde. Vielmehr könnten sich Reste der mittelalterlichen Stadtmauer, eines Augustinerstifts und des städtischen Leihhauses unter der Oberfläche befinden. Die damaligen Gebäude waren 1868 zum Bau eines Boulevards und des Stadttheaters eingeebnet worden.

dpa-infocom

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