Bild: Bayerische Staatsforsten
24.10.2019

Bärensichtung in Bayern!

Wildtierkamera knipst Braunbären

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch dieser Woche wurde im Landkreis Garmisch-Partenkirchen ein Braunbär von einer Wildtierkamera fotografiert. Bereits seit Juni dieses Jahres und zuletzt am 9. Oktober wurde in Tirol ein Bär nachgewiesen.

Experten suchen DNA-Spuren

Nach der Sichtung in Garmisch-Partenkirchen suchen Experten jetzt nach weiteren Spuren. Unter anderem gehe es nun darum, genetisches Material aus Kot oder Fellresten zu erhalten, um die Herkunft und auch das Geschlecht des Tieres zu bestimmen, sagte eine Sprecherin des bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) am Donnerstag. «Unsere Leute sind vor Ort.»

Im Balderschwanger Tal wurde am 1. Oktober von einer Touristin eine Bärenlosung fotografiert. Es ist durchaus möglich, dass der aktuelle Fotonachweis die Wanderbewegungen des gleichen Tieres dokumentiert. Im Gegensatz zum 2006 erlegten „Problembär „Bruno“ verhält sich der Bär aus Tirol nach wie vor sehr scheu und unauffällig. 

Woher kommt der Bär?

Vermutet wird, dass der Bär aus Italien kommt und seinen Weg zu uns gefunden hat. Die nächste Bärenpopulation befindet sich im italienischen Trentino, etwa 120 km von Bayern entfernt. Dort leben zurzeit etwa 60 Bären, mit leicht steigender Tendenz. Eine Bärenpopulation breitet sich nur sehr langsam aus. Es ist nicht zu erwarten, dass Bären sich in Bayern dauerhaft ansiedeln.

Vor allem halbwüchsige Bärenmännchen bewältigen auf der Suche nach einem eigenen Territorium oft weite Strecken. Aus dem Kerngebiet nördlich des Gardasees wandern immer wieder einzelne Tiere in den nördlichen Alpenraum, wie 2016 nach Graubünden und Tirol oder 2006 nach Tirol und Bayern. Finden die Bären keine Partnerin, kehren sie normalerweise wieder in ihre Heimat, das italienische Trentino, zurück.

Was, wenn ich einem Bären in freier Wildbahn begegne?

Die Wahrscheinlichkeit ist zwar äußerst gering, aber sollte Ihnen ein oder der Bär in freier Wildbahn über den Weg laufen, ist vor allem eines wichtig: Ruhe.

Der WWF rät, panisches Weglaufen zu vermeiden. Stattdessen sollten Sie ruhig stehenbleiben und mit lauter Stimme (z.B. ein Lied singen) auf sich aufmerksam machen. Versuchen Sie, Ihre Angst nicht zu zeigen und den Bären nicht zu provozieren oder zu bedrohen. Bleiben Sie ruhig und ziehen Sie sich langsam zurück.

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