Walter Heidl, Präsident des bayerischen Bauernverbandes, warnt vor den Folgen bei einem ungeregelten Brexit. Foto: Sven Hoppe/Archiv
16.01.2019

Bauernpräsident warnt vor Folgen bei ungeregeltem Brexit

«Ein ungeregelter Brexit würde im Chaos enden. Ohne Rechtssicherheit oder Übergangsfristen wären auch enorme Folgen für die bayerischen Bauern die Folge», sagte Heidl, der Präsident des Bayerischen und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes ist.

Derzeit würden Agrarerzeugnisse – vor allem Milch und Fleisch – im Wert von 4,7 Milliarden Euro von Deutschland an Großbritannien geliefert. Wenn es tatsächlich zum Brexit komme, werde das zudem ein Loch von zehn bis zwölf Milliarden Euro pro Jahr in den EU-Haushalt reißen. Dann dürfe es keine kurzsichtigen Sparmaßnahmen und nationale Egoismen geben. «Die EU-Mitgliedsstaaten müssen jetzt zusätzliche Verantwortung übernehmen.» Die EU-Agrarpolitik bilde die Grundlage für einen funktionierenden Binnenmarkt für 44 Millionen Arbeitsplätze auf dem Land und gute Lebensverhältnisse.

In der Debatte um die Zukunft der Land- und Forstwirtschaft mahnte Heidl Sachlichkeit an. Die Bauern seien bereit, Probleme anzupacken. «Doch wir können und wollen nicht einfach ‚Ja und Amen‘ sagen zu jeder Forderung, die an die Höfe oder uns als Verband herangetragen werden.» Um die Betriebe in Bayern erhalten zu können, müsse über Zielkonflikte geredet und Widersprüche beim Namen genannt werden. Vor allem die konventionelle Landwirtschaft erntet in verschiedenen Fragen Kritik von Umwelt- und Tierschützern.

Am Dienstagabend war Englands Premierministerin bei der Brexit-Abstimmung gescheitert. Unklar ist weiterhin, wie sich der geplante Ausstieg Großbritanniens aus der EU vollziehen soll.


dpa-infocom

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