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24.07.2019

Ab November: FC Bayern ohne Uli Hoeneß

Uli Hoeneß wird sich laut eines Bild-Berichtes im November nicht mehr als Präsident wieder wählen lassen. Und, er wird demnach auch sein Amt als Aufsichtsratschef niederlegen – da war er ja erst im Dezember bestätigt worden.

„Im ersten Moment war das ein Schock, ich war auf so etwas nicht vorbereitet“ David Alaba zu einem Sport-Bild-Reporter

In einem kurzen Gespräch mit Jörg Jakob, Chefredakteur der Fußball-Fachzeitschrift „kicker“, wollen wir diese Meldung ein wenig einordnen:

Kommt diese Meldung für Sie überraschend?

„Ja, diese Nachricht zu dieser Zeit kommt absolut überraschend. Das ist wirklich ein Beben beim FC Bayern, das man so kurz vor der Saison nicht erwartet hatte.“

Was bedeutet das für den Verein?

Das ist zu diesem Zeitpunkt im Detail noch schwer zu beurteilen. Klar ist aber, dass sich in der jüngeren Vergangenheit sowohl Karl-Heinz Rummenigge als auch Uli Hoeneß nicht mehr komplett auf einer Wellenlänge befanden beim FC Bayern München. Die beiden Alpha-Tiere haben viel geleistet, aber zuletzt waren sie doch öfter unterschiedlicher Meinung, da hat Reibung nicht immer Leistung erzeugt. Womöglich hat das dazu beigetragen, das Uli Hoeneß sich für einen vorzeitigen Abschied entschieden hat.

Und wie geht es jetzt weiter?

Naja, wer ihn kennt, einen Uli Hoeneß, der diesen Verein seit 1970 ganz groß gemacht hat, der weiß, dass ihm dieser Club (…) und auch dieses Geschäft sehr am Herzen liegt. Er wird sich also schon darum kümmern, dass seine Nachfolge gut aufgestellt ist. Und nicht von ungefähr kommt Herbert Hainer, der ehemalige Adidas-Chef jetzt als Nachfolge-Kandidat ins Spiel. Mit Sicherheit ein Kandidat, den sich Uli Hoeneß wünscht und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Uli Hoeneß noch alles dafür tun wird, dass die Nachfolge in seinem Sinne geregelt ist.

Hoeneß ohne die Bayern, die Bayern ohne Hoeneß – können Sie sich das vorstellen?

Ich kann mir Uli Hoeneß sehr gut vorstellen, dass er nach einer gewissen Zeit immer wieder als Bayern-Fan (…) oder in den Medien auftaucht. Uli Hoeneß ist ein Fußballer mit Herz und Blut, er ist ein Bayern-Manager mit Herz und Blut, ein Bayern-Profi gewesen mit Herz und Blut. Aber natürlich ist das eine Zäsur – nicht nur im deutschen Fußball, nicht nur beim FC Bayern, sondern auch international. Uli Hoeneß ist sozusagen der Godfather der deutschen Fußball-Manager, das Vorbild vieler Spielausschuss-Obmänner, wie das in der Vergangenheit hieß, im deutschen Amateur-Fußball auch… Das ist ein Beben im deutschen Fußball, aber, es hat sich angekündigt, es zogen Gewitter-Wolken auf, weil Uli Hoeneß ganz einfach auch nicht mehr ganz die Sicht auf die Dinge hat, wie sie heute gefragt und ausgeübt werden von einem Karl-Heinz Rummenigge zum Beispiel – der dieses internationale Geschehen, gerade im Transfer-Bereich, im Wirtschafts-Bereich anders handelt als Uli Hoeneß.


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