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25.06.2020

Verdacht: Wurden auch Kinder mit Apfelsaft vergiftet?

Im Zuge der Ermittlungen im Fall der vergifteten Getränkeflaschen in München wurden auch zurückliegende Vorfälle überprüft. Unter anderem auch ein Fall aus dem Jahr 2018. Bei einer Veranstaltung im Gasteig wurden damals zwei Kinder im Alter von damals sieben und zehn Jahren ohnmächtig, nachdem sie Apfelsaft getrunken hatten und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Hierzu bestehen laut Polizei inzwischen konkrete und erhebliche Verdachtsmomente, dass die bereits festgenommene 56-Jährige auch für diese Tat verantwortlich ist.

Nicht nur im Raum München!

Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand muss daher davon ausgegangen werden, dass die Tatverdächtige bereits in der Vergangenheit toxisch wirkende Stoffe in Getränke gefüllt hat. Die Beamten gehen davon aus, dass die Frau seit 2018 wahllos mit Gift hantiert habe. Sie äußere sich nach wie vor nicht zu den Vorwürfen. Der Sprecher des Münchner Polizeipräsidiums, Marcus da Gloria Martins, betonte, die Frau sei nicht nur im Raum München unterwegs gewesen, sondern auch überregional. Bislang gebe es keine Hinweise, dass sie auch im Nachtleben, etwa in Bars, war.

Im März und April waren vier manipulierte Flaschen in zwei Münchner Supermärkten aufgetaucht. Drei Kunden hatten die vergifteten Getränke gekauft und sie getrunken. Zwei Frauen im Alter von 34 und 42 Jahren mussten laut Polizei sofort medizinisch behandelt werden. Auch einem 48-jährigen Kunden soll es nach dem Verzehr schlecht gegangen sein. Die Dosis des Gifts hätte nach Einschätzung der Ermittler tödlich wirken können. Eine psychisch kranke, 56 Jahre alte Frührentnerin aus München wurde Anfang Juni festgenommen.

Polizei bittet um Mithilfe

Nach der Veröffentlichung des Falls gingen bei der Polizei zahlreiche weitere Hinweise auf verunreinigte und bereits geöffnete Getränkeflaschen ein. Sie werden derzeit noch überprüft.

Die Polizei bittet darum, dass sich Personen melden, die nach dem Konsum von Getränken Vergiftungserscheinungen, wie Schwindel, Erbrechen, Atemnot bis hin zur Bewusstlosigkeit erlitten haben. Hinweise bitte an ans Polizeipräsidium München (089/29100)

Polizei München

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