Oliver Bierhoff. Foto: Christian Charisius/Archiv
02.05.2016

Bierhoff: CL-Finale würde EM-Vorbereitung erschweren

«Es wird schwierig, schon in der Vorbereitung für ein geschlossenes Teamerlebnis zu sorgen, wie wir das zum Beispiel in Brasilien hinbekommen haben», sagte der Nationalmannschaftsmanager dem «Kicker» (Montag).

Spieler des FC Bayern starten EM-Vorbereitung später

Schaffen die Münchner am Dienstag im Halbfinal-Rückspiel gegen Atlético Madrid noch den Sprung ins Endspiel der Königsklasse am 28. Mai, stoßen die Profis des Rekordmeisters erst mit einer Woche Verspätung zur Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw.

«Die Integration der Spieler, die später kommen – hoffentlich in einer positiven Stimmung – muss dann schneller stattfinden. Das ist eine Herausforderung», erklärte Bierhoff.

Löw startet mit dem Weltmeister-Team am 23. Mai ins EM-Trainingslager in Ascona in der Schweiz, zwei Tage nach dem DFB-Pokalfinale zwischen den Bayern und Borussia Dortmund. Die Nationalspieler der Pokalfinalisten würden auf jeden Fall erst einen Tag später ins Trainingslager kommen, berichtete Bierhoff.

Sollten die Münchner im Champions-League-Finale in Mailand stehen, würden sie auch das vorletzte EM-Testspiel gegen die Slowakei am 29. Mai in Augsburg verpassen. Am 30. Mai muss Löw seinen endgültigen EM-Kader benennen. Weltmeister Deutschland startet am 12. Juni in Lille gegen die Ukraine in das EM-Turnier (10. Juni bis 10. Juli).

Finalteilnahme würde Geld für den Hummels-Transfer bringen

Für den FC Bayern München geht es gegen Atlético Madrid auch um viele Millionen Euro, die der deutsche Meister in den angestrebten Transfer von Fußball-Weltmeister Mats Hummels stecken könnte. Die Geldquelle Champions League wird dem Bundesliga-Krösus in dieser Saison inklusive Halbfinale Einnahmen von über 80 Millionen Euro einbringen. Mit einem Einzug ins Endspiel würden die Bayern an die Schwelle von 100 Millionen Euro heranrücken. Der Titelgewinn am 28. Mai in Mailand wird vom Dachverband UEFA mit 15 Millionen Euro honoriert. 10,5 Millionen erhält der unterlegene Finalist.

Die Prämieneinnahmen des FC Bayern im laufenden Wettbewerb belaufen sich bislang auf 38 Millionen Euro. Dazu kommen weitere Zahlungen der UEFA aus dem Marktpool, der länderabhängig ist. Dieser erst am Saisonende feststehende Betrag wird zwischen 20 und 30 Millionen Euro betragen. Auf über 20 Millionen Euro summieren sich auch die Zuschauereinnahmen aus insgesamt sechs Heimspielen.

In der vergangenen Saison hatten die Bayern als Halbfinalteilnehmer 49,865 Millionen Euro an UEFA-Prämien kassiert. Davon waren 23,965 Millionen auf den Marktpool entfallen. In dieser Saison sind die Ausschüttungen nochmal deutlich erhöht worden. Allein das Startgeld der 32 Teilnehmer an der Gruppenphase stieg auf zwölf Millionen Euro.

dpa-infocom

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