Bild: Sven Hoppe
28.01.2020

Coronavirus in Bayern

Mittlerweile sind mehr als 10 Menschen in Deutschland am Corona-Virus erkrankt. So geht es den Patienten aktuell.

Wie ist das Virus nach Deutschland gekommen?

Am 28. Januar hat der Automobilzulieferer Webasto bestätigt, dass die erste in Deutschland an Corona erkrankte Person ein Mitarbeiter der Webasto-Filiale in Stockdorf (LK Starnberg) ist.

Eine weitere Mitarbeiterin aus China, die in der Woche zuvor in Stockdorf war, erkrankte nach ihrer Rückkehr ebenfalls am Virus – bei der soll sich der Mann angesteckt haben. Dies sei eine neue Form der Ansteckung, denn bei ihrem Deutschlandaufenthalt zeigte die Chinesin noch keine Symptome. Das ist neu, dass wir das so wissen„, sagte der Leiter der Taskforce Infektiologie, Martin Hoch.

Alle Geschäftsreisen von Webasto nach China seien abgesagt. Auch dürften die Mitarbeiter aus Stockdorf in dieser Woche im Homeoffice arbeiten. 

Derzeit wird ermittelt, mit wem die mit dem Virus infizierten Personen noch Kontakt hatten, über 100 Kontaktpersonen werden überprüft – auch im Kindergarten der Kinder der Webasto-Mitarbeiter. Wer mit einem der beiden Erkrankten Kontakt gehabt  hat, solle zu Hause bleiben – aufgrund der bis zu 14-tägigen Inkubationszeit der Krankheit. Denn: Zwischen einer Infektion mit dem Virus und dem Auftreten der ersten Symptome können zwischen zwei und 14 Tage vergehen.

Was sind die Symptome bei einer Ansteckung mit dem Virus?

Nach derzeitigem Wissen soll das Virus für Fieber und Symptome einer Lungenentzündung sorgen. Weitere Symptome des Virus können Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Atemnot sein. Bei gesunden Menschen nimmt die Infektion einen grippeähnlichen Verlauf.

Wie gefährlich ist das Virus?

Weltweit gibt es mehr als 4000 bestätigte Fälle einer Infektion mit dem Virus, einen tödlichen Verlauf hat die Infektion bis jetzt in über 100 Fällen genommen. Allerdings nur bei älteren Menschen bzw. solchen mit einer Vorerkrankung – also ähnlich wie bei einer „normalen“ Grippe auch.

Wie wahrscheinlich ist es, dass sich das Virus jetzt rasant bei uns in Bayern und Deutschland ausbreitet?

Außerhalb von China gilt es als äußerst unwahrscheinlich, sich mit dem Virus zu infizieren: Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (EDC) soll die Ausbreitung als äußerst gering einschätzen. Gut ist schonmal, dass der erste Fall frühzeitig bekannt wurde und behandelt wird. Wichtig ist nur, die nötigen Hygienestandards einzuhalten. 

Wie kann ich mich vor einer Ansteckung schützen?

Eine Impfung gegen das Virus gibt es nicht, nur die Symptome können mit Medikamenten abgemildert werden. Das Coronavirus kann sowohl über eine Tröpfcheninfektion (d.h. z.B. angehustet werden), als auch eine Schmierinfektion (Ansteckung über Gegenstände die von Erkrankten berührt wurden) übertragen werden. Der Gebrauch von Gesichtsmasken ist nicht nötig.Um  eine Ansteckung zu vermeiden gelten die gleichen Regeln wie bei Grippe und Co.: Häufiges Händewaschen, Kontakt mit Erkrankten vermeiden und Anhusten bzw. -niesen vermeiden. 

Mittlerweile gibt es eine Hotline und Informationsseite für besorgte Bürger. Unter der Telefonnummer 09131 6808-5101 können Sie Fragen stellen. Das teilte Gesundheitsministerin Melanie Huml auf der Pressekonferenz mit. Die Behörden nehmen „die Lage sehr ernst, aber wir sind auch gut vorbereitet“.

Gemeinsam mit dem Bund werde beraten, „ob es sinnvoll sein kann, an Flughäfen Fieber zu messen“. Die Barmer-Krankenkasse soll ebenfalls bereits eine Hotline geschaltet haben –  unter der Nummer 0800-8484111 kann jeder – nicht nur Barmer-Versicherte – beraten werden.

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