16.07.2020

Dachau: Illegaler Handel mit schwerkranken Katzenbabys

Die Katzenbabys hatten Glück im Unglück: Mitglieder des Bundes für Katzenfreunde München haben im Internet eine Anzeige entdeckt, laut der jemand ein kleines Kätzchen gefunden hat, das verkauft werden sollte. Als der Preis für das Tier einen Tag später auch noch weiter herabgesetzt worden ist, haben die Katzenfreunde sich entschieden, das Kätzchen zu retten.

Übergeben werden sollte die Katze nachts, auf einem Parkplatz. Die Verkäuferin ist dabei nicht aus dem Auto ausgestiegen, hat erst das Geld gewollt und dann die kleine Katze übergeben. Spätestens als die Tierfreunde entdeckt haben, dass das Tier todkrank war, ist klar gewesen, dass etwas nicht stimmt.

Und tatsächlich: Bereits am nächsten Tag sind wieder Anzeigen für Katzenbabys aufgetaucht, dieses Mal wurden zwei Katzenbabys angeboten. Seltsam ist dabei auch gewesen, dass das Bild der angebotenen Tiere schnell ausgetauscht worden ist. Die Tierfreunde haben illegalen Tierhandel hinter den Anzeigen vermutet und den Tierschutz kontaktiert.

Für den Tierschutz ist die Frau keine Unbekannte gewesen: Offenbar hat sie in der Vergangenheit bereits mit anderen Kleintieren gehandelt.

Der Frau wurde eine Falle gestellt

Um die Tiere zu retten, haben die Organisationen die Polizei kontaktiert. Zwei Fake-Interessenten haben Kontakt mit der Frau aufgenommen und so getan, als würden sie mehrere Katzenbabys kaufen wollen. Die Frau hat dann kurzfristig die Übergabeorte für die Tiere mitgeteilt: Wieder sollten die Käufer abends auf Parkplätzen die Tiere in Empfang nehmen. Als die Verkäuferin dann aber zum vereinbarten Treffpunkt, einem Supermarktparkplatz in Karlsfeld, erschienen ist, haben dort nicht nur die vermeintlichen Kaufinteressenten, sondern auch die Polizei und zwei Mitglieder des Tierschutzvereins Dachau gewartet.

Die Kätzchen sind alle schwer krank

Im Transporter der Frau sind insgesamt sechs Katzenbabys gefunden worden, die nicht nur viel zu früh von der Mutter getrennt worden sind, sondern auch von Parasiten befallen und an der Katzenseuche erkrankt waren. Sie werden jetzt tierärztlich behandelt. Laut Polizei kommt die Tierhändlerin aus dem Landkreis Donau-Wörth. Das dortige Veterinäramt ermittelt jetzt gegen die Frau.

Das Landratsamt Dachau warnt

Bitte achten Sie bei Internet-Kleinanzeigen, in denen Tiere zum Kauf angeboten werden, immer darauf, ob Sie die Tiere bei dem Verkäufer anschauen können, und ob auch das Muttertier bzw. Elterntiere zu besichtigen sind, schreibt das Landratsamt.

Kaufen Sie auf keinen Fall, auch nicht aus Mitleid, Tiere, die auf einem Parkplatz oder ähnlichem übergeben werden, denn so unterstützen Sie dieses „Geschäft“, bei dem Verkäufer schnelles Geld machen und immer mehr Vierbeiner anbieten! Außerdem sind diese Tiere fast immer krank und verursachen sehr hohe Tierarztkosten.

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