Ein Lebkuchenherz für das Oktoberfest 2016 ist zu sehen. Foto: Sven Hoppe/Archiv
14.09.2016

Sicherheitskonzept der Münchner Polizei

2Sowohl bei der Stadt München als auch beim Polizeipräsidium bereitet man sich routiniert und professionell auf Wiesn und ZLF vor.

Das sagt das Polizeipräsidium München in seiner Presseerklärung:

Das 183. Münchner Oktoberfest findet in diesem Jahr von Samstag, 17. September 2016, bis einschließlich Montag, 03. Oktober 2016, statt. Zeitgleich veranstaltet der Bayerische Bauernverband im südlichen Teil der Theresienwiese vom 17. bis 25. September 2016 das Zentral-Landwirtschaftsfest.

Die mediale Berichterstattung um die Sicherheit zum Oktoberfest ist bedingt durch die Anschläge der jüngeren Vergangenheit in Würzburg und Ansbach sowie dem Amoklauf in München außergewöhnlich hoch.

In enger Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden hat der Veranstalter in den vergangenen Wochen und Monaten ein Sicherheitskonzept erarbeitet, das dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis der Besucherinnen und Besucher Rechnung trägt und die Sicherheit auf der Festwiese nochmals erhöht. Das Polizeipräsidium München hat seine Expertise in dieses Sicherheitskonzept mit eingebracht.

Für die Umsetzung des Sicherheitskonzepts auf dem Festgelände (inkl. Einlasskontrollen) zeichnet sich in erster Linie der Veranstalter mit dem beauftragten Sicherheitsdienst verantwortlich. Die Polizei wird bei Bedarf einschreiten und gegebenenfalls bei den Einlasskontrollen unterstützen – zusätzlich zu dem gesetzlichen allgemeinen Schutz- und Strafverfolgungsauftrag. An den Eingängen wird die Polizei präsent sein und die Kontrollen flankierend begleiten.

Für den Ausgang des U-Bahnhofes Theresienwiese zum Festgelände wurde eine bauliche Regelung geschaffen, die ein unmittelbares Betreten der Festwiese von dieser Seite nicht mehr möglich macht. Die Besucher werden zunächst zum Bavariaring abgeleitet, um von dort durch Ordner zu weiteren Eingängen geleitet zu werden. Das Verlassen des Festgeländes über den direkten Zugang zum U-Bahnhof Theresienwiese ist wie in den zurückliegenden Jahren gewährleistet.

Im Süden wird die Theresienwiese durch das stattfindende Zentral-Landwirtschaftsfest mit separaten Eingängen begrenzt, im Osten und Nordosten durch einen Zaun im Bereich der Schaustellerwägen. Als wichtige flankierende Maßnahme zur Unterstützung der Einlasskontrollen wird zur diesjährigen Wiesn im nordwestlichen Bereich über eine Strecke von rund 350 Metern ein mobiler Sicherheitszaun, ein sog. „SecuFence“, installiert, um ein Betreten des Festgeländes nur über die überwachten Eingänge zu ermöglichen. Durchgangsstellen gewährleisten, dass ein Verlassen des Geländes für Besucher jederzeit möglich ist. Weiterhin kann der Zaun in weniger als einer Minute vollständig geöffnet werden. Dadurch ist auch der Problematik Rechnung getragen, dass das Oktoberfestgelände jederzeit über diesen Bereich schnell verlassen werden kann.

Einsatzkonzept der Polizei

Die Münchner Polizei hat ihr (über Jahre) bewährtes Einsatzkonzept in den vergangenen Monaten fortgeschrieben und weiterentwickelt.

Das Einsatzkonzept beginnt zeitlich und räumlich nicht erst am Einlass zur Festwiese, sondern beinhaltet viele weitere Maßnahmen bis hin zum internationalen Informationsaustausch.

Keine Hinweise auf Gefährdung

Ungeachtet dessen bleibt festzuhalten, dass sich die Sicherheitslage für das Oktoberfest im Vergleich zu den letzten Jahren nicht geändert hat. Konkrete Gefährdungshinweise liegen nicht vor. Mit einer „latenten“ Gefahr lebt München jetzt schon seit vielen Jahren.

Mehr Beamte

Im Zuge der Fortschreibung des polizeilichen Einsatzkonzepts wurde der Personalansatz angepasst. Rund 600 Beamtinnen und Beamte (2015: 500) verrichten auf dem Festgelände und der näheren Umgebung Dienst. Polizeiliche Maßnahmen greifen dabei nicht nur auf der Theresienwiese selbst, sondern auch im Umfeld sowie im gesamten Stadtgebiet.

An den Zugängen, auf dem Festgelände selbst, aber auch im Umfeld um die Theresienwiese führt die Polizei in Verdachtsfällen selektive Personenkontrollen mit uniformierten wie auch zivilen Polizeikräften durch.

Zusätzlich werden an den Wochenenden sog. Informationsbeamte eingesetzt, die insbesondere an den größeren Eingängen dabei helfen sollen, die Besucherströme zu kanalisieren.

Die uniformierten Beamten, die auf dem Festgelände Dienst verrichten, tragen die neue blaue Überziehschutzweste. Diese „Multifunktionsweste“ ist bereits Teil der neuen Uniform der bayerischen Polizei. Bisher wurde die Schutzweste unter der Uniform getragen und war daher für Außenstehende nicht wahrnehmbar. Wir möchten betonen, dass das hierdurch veränderte Erscheinungsbild unserer Dienstkräfte nicht auf eine vermeintlich erhöhte Gefährdungssituation zurückzuführen ist.

Videoüberwachung

Zur optimalen Einsatzsteuerung und als wertvolles Hilfsmittel zum Erkennen und Bekämpfen von Straftaten werden in diesem Jahr 29 Videokameras auf dem Festgelände installiert. Die eingesetzte Videotechnik wurde in den vergangenen Wochen optimiert.

Unterstützung

Auch in diesem Jahr wird die Münchner Polizei von außerbayerischen Kräften unterstützt. Zur Bekämpfung des Taschendiebstahls werden insgesamt 25 Spezialisten aus Ungarn, der Schweiz, den Niederlanden, Norwegen, Spanien, Hamburg, Berlin, Köln und Frankfurt eingesetzt.

Neben diesen Zivilfahndern freuen wir uns darüber, dass auch neun uniformierte Polizeibeamte aus Frankreich und Italien auf dem Oktoberfest eingesetzt werden können, darunter erstmals Kräfte der italienischen Carabinieri.

Überflugverbot

Für das Oktoberfest 2016 wurde durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur täglich von 06:00 Uhr bis 23:30 Uhr ein Flugbeschränkungsgebiet sowie ein Gebiet mit Funkkommunikationspflicht verfügt. Das Flugbeschränkungsgebiet umfasst einen Bereich von rund 5,5 Kilometern Radius um das Wiesn-Gelände. Mit der Luftraumüberwachung ist die Polizeihubschrauberstaffel Bayern beauftragt.

Verkehrssperren

Die Verkehrsmaßnahmen der letzten Jahre haben sich bewährt und werden in gleicher Form auch in diesem Jahr zum Tragen kommen. Die Landeshauptstadt München hat die notwendigen verkehrsrechtlichen Anordnungen für drei Sperrringe um die Theresienwiese erlassen.

Sperrringe

Die Hochsicherheitspoller am Rand des Festgeländes kommen erneut zum Einsatz. Weiter werden Verschwenkungen sowie Pflanzenkübel aufgestellt, um den Verkehr zu verlangsamen bzw. aus dem mittleren Sperrring fernzuhalten. Die Einfahrt in den mittleren Sperrring wird nur bei einem berechtigten Interesse, z.B. Anwohner, zugelassen. Am äußeren Sperrring erfolgen Vorkontrollen.

Das Kreisverwaltungsreferat hat eine umfangreiche Informationsbroschüre erstellt, die auch im Internet abgerufen werden kann.

Die Kontrollen an den Zufahrten zu den Sperrringen werden von der Polizei durchgeführt.

Sperrungen und Halteverbote am 17. und 18. September 2016

Zum Einzug der Wiesnwirte am Samstag, 17. September 2016, sowie dem traditionellen Trachten- und Schützenumzug am 18. September 2016 kommt es im Bereich der Innenstadt zu Einschränkungen im Verkehrsraum durch Sperren und Park- bzw. Haltverbotszonen. Widerrechtlich abgestellte Fahrzeuge werden konsequent abgeschleppt!

Parkmöglichkeiten im Umfeld der Wiesn für Kraftfahrzeuge sind nicht vorhanden. Wir empfehlen allen Verkehrsteilnehmern, den gesamten Bereich nach Möglichkeit weiträumig zu umfahren.

Für die Anreise zur Festwiese steht eine Vielzahl an öffentlichen Verkehrsmitteln zur Verfügung – Radio Arabella hat alle Möglichkeiten des öffentlichen Nahverkehrs für Sie zusammengestellt.

Alkoholkontrollen

Im gesamten Stadtgebiet und im umliegenden Landkreis werden verstärkt Alkoholkontrollen durchgeführt – bei Kraftfahrzeugführern ebenso wie bei Fahrradfahrern.

Informationen für Verkehrsteilnehmer hat die Münchner Polizei auf ihrer Internetseite aufbereitet.

Taschendiebstahl

Große Volksfeste ziehen leider auch immer ungebetene Gäste an. In den vergangenen Jahren konnten die Fallzahlen von Taschendiebstählen deutlich reduziert werden. Um diese erfreuliche Entwicklung beizubehalten, wird das entwickelte Wiesn-Konzept unserer Taschendiebfahnder auch in diesem Jahr fortgesetzt.

Der beste Schutz ist Prävention! Die Polizei appelliert aus diesem Grund an Sie:

  • Verständigen Sie bei verdächtigen Wahrnehmungen die Polizei über den Notruf „110“ oder Einsatz- bzw. Ordnungskräfte in Ihrer Nähe!
  • Tragen Sie Ihre Wertsachen in verschiedenen verschlossenen Innentaschen am Körper!
  • Verwahren Sie Geld- und Wertsachen – auch Handys – nicht in den Außentaschen!
  • Behalten Sie Ihre Handtasche immer im Auge!

Betretungsverbote

Wie in den vergangenen Jahren hat die Polizei auch in diesem Jahr Betretungsverbote bei der Landeshauptstadt beantragt gegen Personen, die in der Vergangenheit durch Körperverletzungsdelikte oder Taschendiebstähle aufgefallen sind.

Facebook und Twitter

Die Münchner Polizei ist auch während der Wiesn in den sozialen Netzen aktiv. Wir informieren über aktuelle Themen rund um das Oktoberfest sowie über Polizeieinsätze auf dem Festgelände (und das nicht nur im Gefahrenfall) unter

Informationsangebot für Besucher

Wiesnbesuchern empfehlen wir das umfangreiche Informationsmaterial des Referats für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, unter anderem zu den geänderten Sicherheitsbestimmungen (z.B. Taschen- und Rucksackverbot) und generellen Verhaltenstipps auf www.oktoberfest.eu.

Polizeipräsidium München Pressestelle

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