08.10.2014

Der Arabella Ausflugstipp: Wanderung von Stegen nach Utting

10.10.2014, 12:00 Uhr

Direkt vor den Toren Münchens gelegen, liegt das Fünf-Seen-Land – DAS Naherholungsgebiet für die Landeshauptstadt. Neben dem von Königsschlössern umrahmten Starnberger See, ist es vor allem der Ammersee, der Massen an Ausflüglern vor allem am Wochenende anzieht und aushalten muss. Am attraktiven Westufer – durch die S-Bahn nicht ganz so gut erschlossen wir das Ostufer – zieht sich der Jakobsweg am Ufer entlang. Gleichzeitig ist der Uferweg auch der Ammersee-Radweg, so dass sich andächtige Pilger und Rambo-Radler so manch interessante Verfolgungsjagd liefern.

Wie gut, dass es für Wanderer, die da nicht zwischen die Fronten geraten wollen, eine ruhige, wenig bekannte Alternative gibt. Der Ammersee-Höhenweg zieht sich zwischen Wäldern und Wiesen auf den sanften Hügeln entlang, die den Ammersee umgeben. Der Mischwald lässt in heißen Sommern erhitzte Wanderer kühlenden Schatten finden, wobei immer wieder die wunderbare Aussicht auf den unten liegenden See zu bewundern ist. Besonders schön ist es aber im Herbst, wenn sich das Laub erst prächtig färbt und dann lichtet.

Die Wanderung kann man gut in Stegen an der Nordspitze des Ammersees beginnen. Hier locken schon einige Biergärten mit schönem Blick – so mancher hat sich, mit Blick auf den Heiligen Berg von Andechs und mit einer Maß des dort gebrauten Biers vor sich auf dem Tisch schon von allen guten Vorsätzen abbringen lassen und das Wandern gleich ganz bleiben lassen. Wer sich aber auf den Weg macht, wird nicht um sein Belohnungsbier gebracht – denn rund um den Ammersee gibt es noch viele gastronomische Perlen zu besuchen.

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Von Stegen geht es zunächst über die Amper hinüber und dann am Ufer entlang nach Schondorf. Manchmal ist die kleine Pilgerkirche Sankt Jakob geöffnet, die um 1150 erbaut wurde und den mittelalterlichen Jakobspilgern als Quartier diente. Weiter geht es hinauf zur Kirche von Oberschondorf, und danach auf Feldwegen über die Hügel hinaus nach Achselschwang mit seinem berühmten Pferdegut. Von dort zieht sich der Höhenweg in einem langen Bogen zurück nach Utting am Ammersee. Gerade bei Föhn genießt man immer wieder herrliche Ausblicke über den See mit dem auffälligen Kirchturm der barocken Klosterkirche von Andechs, und als Kulisse dahinter liegt immer die Alpenkette, die besonders an goldenen Oktobertagen zum Greifen nah scheint.

Wer mag, kann die Strecke in beide Richtungen ausdehnen, etwa nicht gleich bei Utting wieder zum See hinunter sticht, sondern weiter auf dem Höhenrücken am Uttinger Mühlbach entlang bis nach Sankt Alban und Dießen wandert. Der Weg ist vor allem zwischen Schondorf und Utting immer abwechslungsreich, offene Wiesen und Felder wechseln sich mit Waldstücken ab, nach denen man sich wieder umso mehr freut, Blicke auf den See zu erhaschen. Später überwiegen dichte Wälder und der See bleibt meist verborgen. Zur Einkehr laden die Gaststätte Achselschwang oder die Alte Villa in Utting ein – wer den sonntäglichen Frühschoppen mit Jazzmusik unter freiem Himmel genießen will, muss aber zum Wandern schon sehr früh aufstehen.

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Für den Rückweg kann man sich dann eine Fahrt mit dem Dampfer gönnen – schließlich soll die Wanderung ja auch der Erholung dienen.

Wegbeschreibung:
A 96 bis Ausfahrt Inning, Landstraße Richtung Eching und Stegen; Kostenpflichtige Parkmöglichkeiten am See (Dampfersteg). Alternativ mit der S-Bahn bis Geltendorf und dem Zug nach St. Ottilien oder Schondorf (BRB). Die Wanderung folgt der Beschilderung Ammersee-Höhenweg nach Utting oder weiter bis Dießen. Zurück mit dem Schiff fünfmal am Tag via Herrsching oder direkt mit dem Zug.

Länge: 12,5 km, 3 Stunden, 1.5 Stunden Schiff
Ausgangs- und Endpunkt: Stegen, Seeanlage

Information: Tourismusverband Ammersee-Lech e.V., Hauptplatz 152, 86899 Landsberg am Lech, Tel. 08191/128-247, www.ammersee-region.de

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 ak / Claudia Hellmann, auch Fotos

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