28.10.2016

Der DAV zieht eine Bilanz des Bergsommers 2016

„Der Sommer war bis in den August hinein beständig unbeständig und damit für Bergtouren im hochalpinen Bereich nicht optimal. Rekordzahlen, wie im letzten Jahr, wurden dementsprechend bei Tages- und Übernachtungsgästen nicht erreicht. Das muss aber auch nicht sein…,“ sagt der zuständige Ressortleiter beim Deutschen Alpenverein, Robert Kolbitsch.

Immer beliebter: Hütten entlang der Fernwanderwege

Ein Trend, der sich in den letzten Jahren immer deutlicher abzeichnet, ist die Zunahme von Hüttenübernachtungen entlang der Fernwanderwege. Armin Rogge, Hüttenwart der Sektion Braunschweig, weiß: „Alleine auf der Braunschweiger Hütte, die entlang des Weitwanderweges E5 liegt, verzeichneten wir in diesem Jahr 2.195 Übernachtungsgäste mehr als im Vorjahr. Diesen Anstieg beobachte ich bereits seit längerem: Vor zehn Jahren hatten wir noch circa 5.000 Übernachtungsgäste; dieses Jahr übernachteten während der knapp vier geöffneten Sommermonate bereits 13.814 Gäste.“

Vor allem jene, so Rogge weiter, die sich in Bergschulen organisieren oder eine längere Anreise in Kauf nehmen, entscheiden sich häufig für eine solche Mehrtagestour.

 Wechselhafter Sommer mit digitalen Verstärkern

Das Brünnsteinhaus in den Bayerischen Voralpen hingegen liegt nicht an einem solchen Fernwanderweg. Peter Scharbillig ist bereits seit fünf Jahren Hüttenwirt und blickt in diesem Jahr auf einen vergleichsweise mittelmäßigen Sommer zurück: „In einem wechselhaften Sommer wie diesem, macht uns vor allem das digitale Informationsverhalten der Wanderer zu schaffen – viele sind geradezu internetgesteuert. Sagt der Wetterbericht am Montag für das Wochenende Regen an, erhalten wir bis zu 50% mehr Stornierungen. Während Einheimische auf ihr Bauchgefühl hören oder aus dem Fenster blicken, lassen sich Wanderer mit weniger Bergerfahrung oder weiterer Anreise überraschend schnell verunsichern. Dadurch hatten wir rund 20% weniger Übernachtungen als im Vorjahr.“

Perfekter Sommer auf der Lenggrieser Hütte

Für den Hüttenwirt der Lenggrieser Hütte, Florian Durach, und sein Team war der Sommer 2016 gänzlich gelungen. Die Alpenvereinshütte profitierte vor allem von dem boomenden E-Bike-Trend und den anhaltenden Grenzkontrollen zwischen Deutschland und Österreich. Die Befürchtung vor Staus zog viele Kurzurlauber nach Bayern. „Besonders junge Menschen, die mit der Bahn anreisten, fanden in diesem Sommer den Weg zu uns. Am Wochenende, vor allem an den Samstagen, war die Hütte die Saison hinweg sehr gut gefüllt und Stornierungen gab es kaum. Wir von der Lenggrieser Hütte sind sehr zufrieden mit der Hüttensaison 2016!“

DAV; Aufmacherbild: DAV/Thilo Brunner

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