21.05.2015

Ab Freitag gelten reguläre Fahrpläne

Bahnreisende in Bayern müssen auch nach dem Ende des Streiks mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen. Zwar soll von diesem Freitag an wieder weitgehend der reguläre Fahrplan gelten. Bei einzelnen Zügen der Münchner S-Bahn sowie im Regionalverkehr könne es aber am Morgen noch zu Ausfällen oder Verspätungen kommen, teilte die Bahn am Donnerstag mit. Betroffen sind unter anderem Strecken in Franken und Oberbayern.

Über Pfingsten wird der Bahnverkehr zudem durch Baustellen beeinträchtigt. Wie in den vergangenen Jahren nutzt die Bahn das verlängerte Pfingstwochenende für Bauarbeiten. Dies betrifft unter anderem die Strecke von München nach Ingolstadt.

Die bayerische Wirtschaft hat erleichtert auf das Ende des Bahnstreiks reagiert. «Wir hoffen, dass die Tarifparteien in der Schlichtung jetzt zu einem tragbaren Ergebnis kommen», erklärte der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt, in München.

Am Donnerstagmorgen hatten die Gewerkschaft GDL und die Deutsche Bahn mitgeteilt, dass sie sich auf ein Schlichtungsverfahren in dem seit Monaten festgefahrenen Tarifkonflikt verständigt haben.

Die insgesamt neun Arbeitsniederlegungen in den vergangenen zehn Monaten hätten in Deutschland schweren volkswirtschaftlichen Schaden verursacht, beklagte Brossardt. In Bayern hätten insbesondere die Metall- und Elektroindustrie, die chemische Industrie sowie der Fahrzeug- und Maschinenbau darunter gelitten, dass die Lieferketten immer wieder unterbrochen wurden. Dadurch sei auch das Ansehen des «sonst so verlässlichen Wirtschaftsstandortes» erheblich beschädigt worden.

—————————————————————————————————

Eilmeldung der Deutschen Bahn am Donnerstag, 7 Uhr: 

GDL-Streiks werden unverzüglich beendet

Gesamt-Schlichtung ab 27. Mai – notwendige Maßnahmen bereits angelaufen

Die Streiks der GDL werden unverzüglich beendet. Die notwendigen Maßnahmen sind um 7 Uhr angelaufen. DB und GDL haben sich außerdem in der vergangenen Nacht auf ein Schlichtungsverfahren verständigt.

Die DB arbeitet nun mit Hochdruck daran, zum normalen Fahrplan zurückzukehren und wird bis heute Mittag informieren, wann eine Wiederaufnahme des Regelverkehrs möglich sein wird.

Zusätzlich zur allgemeinen Servicenummer unter 0180 6 99 66 33 (20ct/Anruf aus dem Festnetz, Tarife bei Mobilfunk max. 60ct/Anruf) ist eine kostenlose Servicenummer unter 08000 99 66 33 geschaltet.

Informieren Sie sich bitte immer noch einmal kurz vor Reisebeginn über Änderungen.

Die Deutsche Bahn möchte alle Reisenden ermuntern, die tatsächlich verkehrenden Züge zu nutzen. Mit dem Ersatzfahrplan und den dort eingesetzten Zügen werden die Ziele zuverlässig erreicht.


Bis zum normalen Fahrplanablauf wird noch einige Zeit vergehen. Bitte informieren Sie sich weiterhin über die unten angegebenen Service-Möglichkeiten!

Zwei externe Schlichter sollen den monatelangen Tarifstreit nun beenden helfen: der frühere brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) für die Deutsche Bahn und der thüringische Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) für die GDL.

Die GDL hatte den aktuellen Streik am Dienstag im Güterverkehr begonnen, seit Mittwoch wurde auch im Personenverkehr gestreikt. Die Arbeitsniederlegungen waren ohne Endzeitpunkt angekündigt worden, nach früheren Äußerungen von GDL-Chef Claus Weselsky sollte der Ausstand aber noch länger dauern als der vorangegangene rund sechstägige Streik Anfang Mai. Am bevorstehenden reisestarken Pfingstwochenende drohten damit massive Behinderungen.

Am Dienstag hatten Vorgespräche zwischen Bahn und GDL begonnen, die der frühere Bundesarbeitsrichter Klaus Bepler moderiert hatte. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber betonte: «Wir sind sehr erleichtert, unsere Kunden und Mitarbeiter können aufatmen. Schlichten statt streiken ist das Gebot der Stunde.» Weselsky sagte: «Nach fast einem Jahr Tarifkonflikt konnte mit dem Druck im neunten Arbeitskampf der gordische Knoten durchschlagen werden.»

Ersatzfahrpläne für Bahnreisende und S-Bahn-Pendler:

Eine weitere ständig aktualisierte Informationsmöglichkeit ist der Streckenagent der S-Bahn München. Dort können Sie sich in eine Mailingliste für Ihre favorisierten Strecken eintragen und werden per Mail informiert, wie die aktuelle Fahrplanlage ist. Sie können dem Streckenagenten auch auf Twitter folgen.

Bei der Liveauskunft der Bahn könne Sie Ihren Start- und Zielpunkt eingeben und bekommen die momentan verfügbaren Verbindungen angezeigt.

Kostenfreie Erstattungen von Fahrkarten aufgrund streikbedingter Zugausfälle

Fahrgäste, die aufgrund von streikbedingten Zugausfällen, Verspätungen oder Anschlussverlusten ihre Reise nicht wie geplant durchführen können, können ihre Fahrkarte und Reservierung im DB Reisezentrum oder in den DB Agenturen kostenlos erstatten lassen. Fahrgäste, die ihre Reise nicht antreten, können ihr Ticket auch nach dem ersten Gültigkeitstag erstatten lassen.

Alternativ können Reisende den nächsten – auch höherwertigen – Zug nutzen. In diesem Fall wird bei zuggebundenen Angeboten, wie beispielsweise Sparpreis-Tickets, auch die Zugbindung aufgehoben. Ausgenommen hiervon sind regionale Angebote mit erheblich ermäßigtem Fahrpreis (Schönes Wochenende-, Quer-durchs-Land- oder Länder-Tickets) sowie reservierungspflichtige Züge.

Ergänzend zu den freiwilligen Kulanzregelungen der Deutschen Bahn können die betroffenen Fahrgäste auch die gesetzlichen Fahrgastrechte in Anspruch nehmen. Für Zeitkarten gelten die tariflichen Umtausch- und Erstattungsbedingungen. Für Verbundfahrkarten kommen die Beförderungsbedingungen der jeweiligen Verkehrsverbünde zur Anwendung.

Foto: MVV

Zur Übersicht

Auch interessant