Aufmacher Tiefkühlkost
09.02.2015

Der richtige Umgang mit Tiefkühlkost

Für die schnelle Küche ist Tiefkühlkost eine gute Lösung. Obst, Gemüse und Fertiggerichte lassen sich gefroren problemlos auf Vorrat kaufen und bei Bedarf in der gewünschten Menge verwenden. Zudem ist eingefrorenes Obst und Gemüse oft vitaminreicher als die frischen Alternativen, vor allem wenn diese lange Transportwege hinter sich haben. Kein Wunder also, dass die Deutschen immer öfter in die Tiefkühltruhe greifen: Rund 41 Kilogramm Tiefkühlkost (Speiseeis ausgenommen)  werden pro Kopf im Jahr in Deutschland verbraucht, Tendenz steigend. Dennoch herrscht in Fragen zur Haltbarkeit und zum richtigen Umgang mit dem Gefrorenen immer noch Unsicherheit. Die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) klärt auf, wie durch den richtigen Umgang mit Tiefkühlkost Reste vermieden werden können.

Für immer frisch durch Frost?

Frost konserviert Lebensmittel sehr gut. Die chemischen Prozesse, die zum Verderben von Lebensmitteln führen, sind durch die Kälte stark verlangsamt – ganz gestoppt sind sie jedoch nicht. Generell gilt: Magere Produkte bleiben gefroren länger frisch als fette, rohe länger als gegarte. Außerdem spielen bei Fisch und Fleisch Wassergehalt und Bindegewebe eine wichtige Rolle: Je stabiler das Bindegewebe, desto länger ist das Produkt tiefgekühlt haltbar. Daher muss Fisch in der Regel am schnellsten verbraucht werden, am zweitschnellsten Geflügel, Schwein und Rind halten sich länger. Auch Tiefkühlprodukte haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Zudem müssen Fleisch- und Fischprodukte seit dem 13. Dezember 2014 mit einem Ein- frierdatum versehen sein.

Produkte kurz vor dem „Ablaufen“ sollten schnell verbraucht werden, denn auch wenn Obst und Gemüse nicht so schnell gesundheitlich bedenklich sind wie Fisch- und Fleischprodukte: Die Qualität leidet bei zu langer Lagerung, Geschmack und Vitamine gehen verloren.

Bloß nicht ins Schwitzen kommen?

„Nach dem Auftauen nicht wieder einfrieren“ – so oder so ähnlich muss es auf allen Tiefkühlprodukten heißen. Der Hinweis dient der Sicherheit: Wenn Produkte Plusgraden ausgesetzt sind, können sich Keime bilden und die Lebensmittel verderben schneller. Das heißt jedoch nicht, dass einmal aufgetaute und nicht verbrauchte Produkte verdorben sind. Gerade Le- bensmittel, die vor dem Verzehr erhitzt werden, dürfen in der Regel wieder eingefroren werden. Einmal aufgetaute Lebensmittel sollten aber so schnell wie möglich wieder im Frost landen, denn je kürzer die „Warmphase“ desto weniger Keime bilden sich und Nährstoffe und Vitamine bleiben besser erhalten.

Eine geschlossene Kühlkette ist der sicherste Weg um Frische, Haltbarkeit und Hygiene zu garantieren. Im Supermarkt gehören Tiefkühlprodukte daher als Letztes in den Einkaufskorb. Beim Transport nach Hause helfen spezielle Isoliertaschen, das frostige Gut kühl zu halten. Werden tiefgekühlte Produkte beim Transport zusätzlich dicht aneinandergelegt, bilden sie einen „Tiefkühlblock“ und bleiben länger kalt.

Nicht mehr als nötig: Portionieren verhindert Reste

Viele Tiefkühlprodukte werden vorportioniert angeboten, so dass Reste einfach zu vermeiden sind. Man entnimmt nur so viel, wie man tatsächlich braucht. Der Rest der Packung wandert gut verschlossen wieder in die Truhe.

Zu viel des Guten? Einfrieren konserviert Frisches auch zu Hause

Ob frisches Obst oder Gemüse, Reste von Gekochtem oder Gebackenen: Viele Lebensmittel können auch zu Hause eingefroren werden. Nicht geeignet sind lediglich sehr wasserhaltige Produkte wie Tomaten, Blattsalate oder rohe Äpfel sowie Milchprodukte. Frisches Gemüse wird vor dem Einfrieren blanchiert und kommt erst dann in den Frost. Beim Verpacken das Einfrierdatum notieren und die Luft so gut wie möglich aus der Verpackung herausstreichen oder absaugen. Rohes Gemüse ist tiefgekühlt bis zu einem Jahr haltbar. Je länger die Lagerung, desto mehr gehen jedoch Geschmack und Vitamine verloren. Backwaren sollten nicht länger als zwei bis vier Monate ins Tiefkühlfach, Selbstgekochtes wird am besten innerhalb von ein bis drei Monaten verzehrt. Im Zweifel kann man sich auf seine Sinne verlassen: Was aufgetaut noch gut aussieht, gut riecht und gut schmeckt, ist auch noch gut. Lediglich leicht Verderbliches wie Fisch und Fleisch sollte nach zu langer Lagerung nicht mehr gegessen werden.

 

Initiative Zu gut für die Tonne!

Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Pro Person und Jahr sind das rund 82 Kilogramm Lebensmittelabfall. Rund zwei Drittel davon wären vermeidbar. Wie sich Lebensmittelabfälle reduzieren lassen, zeigt die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Akteure aus Industrie, Handel, Gastronomie und Landwirtschaft sowie Verbraucherverbände, Kirchen und NGOs unterstützen die Initiative. Unter www.zugutfuerdietonne.de finden sich Tipps zu Lebensmittellagerung und -haltbarkeit, Fakten zur Lebensmittelverschwendung sowie Rezepte für beste Reste.

Initiative Zu gut für die Tonne!; Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

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