Ein Schlüsselbund liegt auf einem Anschreiben «Zur Erhöhung der Miete». Foto: Arno Burgi/Archiv
14.05.2019

München zittert vor noch höheren Mieten

Die Stadt hat einen wichtigen Prozess zum Thema Mietspiegel verloren. Sie muss dem Kläger, das ist der Münchner Haus- und Grundbesitzerverein, offen legen, wie genau der Münchner Mietspiegel errechnet wird.

Was ist der Mietspiegel?

Der Mietspiegel ist die Durchschnittsmiete pro Quadratmeter in einer Stadt.

München rechnet ihn aktuell auf 11,69 Euro. Der Haus- und Grundbesitzerverein hält das aber für viel zu niedrig – er wirft der Stadt vor, unter anderem geförderten Wohnraum mit einzurechnen, um den Mietspiegel nach unten zu tricksen. Der Verein meint, der reelle Mietspiegel in München liegt weit höher, bei über 15 Euro pro Quadratmeter.

Was bedeutet das für uns Mieter?

Es heißt NICHT, dass sich umgehend die Mieten erhöhen. Aber, der Haus- und Grundbesitzerverein wird sich die Daten der Stadt jetzt nehmen (gut 3300 Nettokaltmieten von eingerechneten Wohnungen, dazu die Stadtteile), und ganz genau nachrechnen, ob denn der Mietspiegel der Stadt auch stimmt.

Sollte der Verein da tatsächlich auf den Wert kommen, den er selbst vorhersagt, dann könnte es wiederum uns Mieter treffen. Denn: Der Mietspiegel zeigt an, wie sehr die Miete bei einer Neuvermietung erhöht werden darf. Also – je höher der Spiegel, desto mehr dürfen die Vermieter draufschlagen

Die Reaktionen

„Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn man nichts zu verbergen hat, dann ist doch die Frage, wieso legt man die Daten nicht offen?“ Rudolf Stürzer, Vorsitzender von Haus und Grund München.

„Dass die Mietsituation in München äußerst angespannt ist, ist bekannt. Deswegen finden wir es befremdlich, dass Haus & Grund die Mieten offenbar noch weiter in die Höhe treiben will.“ Beatrix Zurek, Vorsitzende des Mietervereins München


Foto: Arno Burgi/Archiv

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