27.03.2015

Die Rückkehr des Pharaos: Tutanchamun wieder in München

Jetzt wartet sie mit einigen Neuerungen auf, darunter eine dialoghafte Hörführung, eine Bildprojektion mit originalem Fotomaterial der abenteuerlichen Bergung sowie Kurzfilme zu Highlights aus dem Grabschatz. Ebenfalls neu ist ein Sonderbereich über den Ausgräber Howard Carter mit bislang noch nie gezeigten archäologischen Zeichnungen und Malereien.

„Ich sehe wunderbare Dinge!“, soll Howard Carter am 26. November 1922 zu seinem adeligen Sponsor Lord Carnarvon gesagt haben, als er eine Kerze in ein Loch zur Vorkammer des Grabes von Tutanchamun, dem vor über 3.000 Jahren verstorbenen Pharao, hielt. Nach fünf Jahren mühevoller und zunächst vergeblicher Grabungsarbeit im Tal der Könige hatte der britische Archäologe kurz vor Aufgabe des Ausgrabungsprojektes eine bis heute einmalige Entdeckung gemacht: ein nahezu unversehrtes Pharaonengrab aus dem Neuen Reich mit seinen Schätzen. Die Schwarz-Weiß-Bilder des Grabungsfotografen Harry Burton haben diesen historischen Moment für die Nachwelt festgehalten. Der Schatz des Tutanchamun zählt bis heute zu den bedeutendsten Entdeckungen in der Geschichte der Archäologie. Seit Howard Carter das Grab des Pharao im Tal der Könige fand, ist die Faszination, die von den tausenden Beigaben, den goldenen Särgen und Schreinen, der berühmten Goldmaske, dem Schmuck und dem nach wie vor ungeklärten Schicksal des jung verstorbenen Königs ausgeht, ungebrochen.

Authentisches Gesamtbild mit aufwändigen Rekonstruktionen

In der Ausstellung „Tutanchamun – sein Grab und die Schätze“ erleben Jung und Alt, Familien, Schulklassen und Gruppen das Abenteuer des Fundes heute nach: Auf lehrreiche und unterhaltsame Weise wird Carters Entdeckung dreidimensional – mittels „virtueller Archäologie“ – in der originalen Fundsituation dargestellt sowie in einen monumentalen Gesamtzusammenhang mit über 1.000 Objekten, Grafiken und Filmen gebracht. Ein Audioguide, Führungen von Ägyptologen sowie ein neuer Kinderkatalog bringen dem Publikum den berühmten Pharao und seinen Grabschatz nahe. Die Ausstellung fasziniert zum einen, indem sie mit Hilfe sorgfältig gearbeiteter Rekonstruktionen einen lebendigen Eindruck von der bedeutenden archäologischen Entdeckung im Tal der Könige vermittelt. Die Replikate ermöglichen die Realisierung der ambitionierten Ausstellungsidee und dienen zugleich dem Schutz der hochsensiblen, Jahrtausende alten Originale. Alle hier gezeigten Objekte des Grabschatzes wurden von ägyptischen Kunsthandwerkern in Abstimmung mit erfahrenen Ägyptologen detailgetreu nachgebildet.
Zum anderen stellt die Ausstellung in einzigartiger Weise einen originalen Fundzusammenhang her. Sie vereint dabei, was heute selbst in Ägypten nur getrennt zu sehen ist: Während die Schätze des Königs im Museum von Kairo aufbewahrt werden, befindet sich sein Grab mit den Wandmalereien, der Mumie des Königs, dem äußeren Sarg und dem steinernen Sarkophag im Tal der Könige. Auch die nach der Entdeckung abgebrochene und später verloren gegangene Wandmalerei mit der Göttin Isis an der Südwand der Grabkammer ist in der Münchener Ausstellung in ihrer ursprünglichen Farbenpracht zu sehen.

Besucher schlüpfen in die Rolle des Entdeckers

Nach einer Einführung in die Kultur des Alten Ägyptens und in die Zeit Tutanchamuns erlebt der Besucher in einer filmischen Einleitung Howard Carters spannende Suche nach dem Grab. Danach öffnet sich ein Raum, in dem der Ausstellungsgast die Schätze des Pharaos in drei Grabkammern genauso vorfindet wie der Entdecker – was mit ihm nur einem kleinen Kreis von hochrangigen Besuchern des Grabes in Luxor in den Wintermonaten von 1922/23 vorbehalten war.
Im zweiten Ausstellungsteil befassen sich die Besucher mit den wichtigsten Objekten des Grabschatzes wie den goldenen Kanopenschrein für die Eingeweide, den Goldthron des jugendlichen Pharao oder die Götterfiguren. Im Mittelpunkt stehen die großen, vergoldeten Schreine aus der Sargkammer des Königs, die wie in einer gewaltigen Magistrale präsentiert werden, ausgehend vom äußeren Schrein über die Särge bis zur berühmten Goldmaske. Anschauliche und wissenschaftlich fundierte Großgrafiken, Audioguide und neue Kurzfilme erklären die Bedeutung der Objekte des Grabschatzes im Kontext des ägyptischen Götter- und Jenseitsglaubens.

Wissenschaftliches Begleitprogramm und fortwährende Weiterentwicklung

Ein wissenschaftliches Begleitprogramm vervollständigt das Konzept der Ausstellung. Spezialisten aus den Fachbereichen Ägyptologie, Medizin und Genetik geben Interessierten in Vorträgen Einblick in die neuesten Kenntnisse über Tutanchamun und seine Zeit sowie in die Hintergründe der altägyptischen Kultur und setzen neue Impulse für einen wissenschaftlichen Diskurs. Die Ausstellung „Tutanchamun – sein Grab und die Schätze“ entwickelt seit ihrer Premiere im Jahr 2009 ihr Konzept konsequent fort, indem unter anderem permanent der aktuelle Kenntnisstand der Forschung integriert wird.

Weiterführende Informationen und Tickets unter: www.tut-ausstellung.com 

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