An diesem Wochenende empfängt München die besten Surfer Deutschlands zur Deutschen Meisterschaft im Surfen. Über 100 Athleten und Athletinnen treten an, um ihr Können auf einer der modernsten künstlichen Wellen Europas zu zeigen. Hier erfahren Sie alles Wichtige rund um das Event und was die Zuschauer erwartet.
Zum ersten Mal findet die Deutsche Meisterschaft im Surfen tatsächlich auf deutschem Boden statt. Bisher wurden die Wettbewerbe meist an der französischen Atlantikküste ausgetragen. Nun wird der Event in der neu eröffneten Surftown nahe dem Münchner Flughafen ausgetragen, die mit einer zwei Meter hohen, 15 Sekunden langen Welle die größte künstliche Surf-Anlage Europas bietet. Dies eröffnet ganz neue Möglichkeiten für den deutschen Surf-Sport und zieht Profis aus dem In- und Ausland an.
München hat eine lange Surftradition, die in den 80er-Jahren durch die Eisbachwelle im Englischen Garten begann. Diese versehentlich entstandene stehende Welle entwickelte sich zu einem Hotspot für Surfer aus aller Welt und zog eine wachsende Szene an. Mit der Surftown verfügt München nun auch über die erste künstliche "laufende" Welle Deutschlands, die dem Surfen im Ozean ähnelt und damit perfekte Bedingungen für Wettbewerbe wie die Surf-DM bietet.
Die Welle in der Surftown ist komplett konfigurierbar und garantiert gleichbleibende Bedingungen – ein großer Vorteil im Vergleich zu natürlichen Surf-Spots, wo Wetter und Strömungen unvorhersehbar sind. Diese präzise Steuerbarkeit erleichtert die Organisation und Vermarktung der Wettbewerbe erheblich. Co-Bundestrainer Martin Walz hofft, dass die Surftown auch Sponsoren anzieht, die bisher nicht im Surf-Sport aktiv waren. Die kompakte Anlage ermöglicht außerdem eine einzigartige "Stadion-Atmosphäre", die Zuschauer und Fans näher ans Geschehen bringt.
Das Event findet an drei Tagen statt, der Eintritt ist kostenlos. Auf die Besucher warten spannende Wettbewerbe in verschiedenen Disziplinen, darunter Longboard, Shortboard und Adaptive Surfing, bei dem Surfer mit Handicap ihre Fähigkeiten zeigen. Einer der Highlights ist Ben Neumann aus Garmisch-Partenkirchen, der trotz Blindheit die Wellen beeindruckend reitet. Auch im Stand-Up-Paddling (SUP) werden neue deutsche Meister gekürt.
Im Fokus stehen hochkarätige Teilnehmer wie die Olympia-Surferin Camilla Kemp, die auf dem Shortboard ihren Titel verteidigen will. Sie trifft auf starke Konkurrenz wie Janina Zeitler und Noah Klapp, die beide mit beeindruckenden Leistungen glänzen. Im Longboard-Wettbewerb strebt Lisa Boos sowohl im Longboard- als auch im Shortboard-Finale nach dem Titel.
Bei den Männern gehören Tim Elter und Leon Glatzer zu den Top-Favoriten. Elter, der sowohl im Longboard als auch im Shortboard Chancen auf den Titel hat, trifft auf den in Costa Rica aufgewachsenen Leon Glatzer, der für seine spektakulären Sprünge ("Airs") bekannt ist.