Bild: Jens Büttner/Archivbild
17.05.2019

Erntehelfer für Spargel werden knapp

«Die Lage ist dieses Jahr denkbar schlecht», sagte Miriam Adel vom Spargel-Erzeugerverband Franken. Viele Erntehelfer seien erst kurz vor Saisonbeginn gefunden geworden. Eine Entwicklung die sich laut Adel schon länger abzeichnet: «In den letzten fünf Jahren wurde es immer schwieriger, Erntehelfer zu bekommen». Vor allem die Zahl der Arbeiter aus Polen sind stark rückläufig. «Bis vor zehn Jahren waren fast ausschließlich Polen im bayerischen Spargelanbau beschäftigt. Heute sind sie fast eine Seltenheit.»

Diesen Rückgang beobachtet auch das Landwirtschaftsministerium. Als Grund für den Mangel an Erntehelfern verweist das Ministerium auf das große Arbeitsangebot, aus dem Osteuropäer wählen können. «Gesucht sind Tätigkeiten mit besserer Bezahlung, körperlich leichtere Arbeiten oder Branchen, die ganzjährig Arbeit bieten», sagte eine Sprecherin. Viele Herkunftsländer bieten außerdem immer mehr eigene Arbeitsplätze, wie etwa in Rumänien die Autozulieferindustrie.

Agentur für Arbeit sucht Saisonarbeitskräfte

Die Bundesagentur für Arbeit steht im Kontakt mit verschiedenen Ländern, um mehr Saisonarbeitskräfte zu gewinnen. «Anfang 2019 haben erste konkrete bilaterale Gespräche mit den ausländischen Arbeitsverwaltungen für entsprechende Vereinbarungen begonnen», sagte eine Sprecherin. Für die grenzüberschreitende Arbeitsvermittlung müssten aber zunächst viele Einzelfragen geklärt werden. «Dies erfolgt mit großer Sorgfalt und benötigt entsprechend Zeit.»

Dem Bayerischen Bauernverband zufolge macht sich der Arbeitskräftemangel bei den Spargelpreisen noch nicht bemerkbar. Ein großer Einflussfaktor habe hingegen das Wetter. «Durch die kalte Witterung in den vergangenen Tagen ist das Spargelaufkommen in Bayern eher geringer», sagte eine Sprecherin. In Bayern leben laut Verbandszahlen aus dem Jahr 2016 370 Betriebe vom Spargelanbau.


dpa-infocom

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