20.03.2018

Ethnologie Studium? Und was soll man damit werden?

Eine Frage wie die obige hat sich vermutlich schon jeder Geisteswissenschaftler einmal anhören müssen. Am besten noch mit einer hämischen Bemerkung über die zukünftige Laufbahn bei McDonald’s oder als Taxifahrer, da das ja eindeutig die zwei einzigen Karrieremöglichkeit eines Kulturforschers sind. Dass es sich hierbei nur um Vorurteile handelt versuche ich gerade zu beweisen. Deshalb habe ich mich bei meinem Pflichtpraktikum nicht für ein klassisches ethnologisches Feld entschieden, sondern bei der Radio Arabella Eventabteilung beworben.

Wie ich darauf gekommen bin? Vermutlich wurde mir das in einer Gesellschaft, in der jeder „Was mit Medien“ machen will einfach lange genug vorgekaut, sodass ich irgendwann meinte es wäre meine eigene Idee. Vielleicht hat mich meine Mutter auch jahrelang mit ihren Sprüchen wie: „Deine Stimme muss unbedingt ins Radio“ beeinflusst. Selbst zumindest sah ich mich eher weniger als Reporter, sondern mehr als Organisator von Partys und Events.  Und die Chance genau das zu beweisen, habe ich bei Radio Arabella bekommen. Ich hatte allerdings keine Ahnung was mich erwarten würde, da ich bis dato nie eine größere Veranstaltung geplant und organisiert hatte. Dementsprechend unsicher war ich mir deshalb an den Tagen vor meinem Praktikum. Mittlerweile ist der erste Monat vorbei und ich möchte hier einige meiner Erfahrungen teilen.

Vollgas in der Event-Abteilung

Gleich am ersten Tag wurde mir klar, dass ich mit diesem Praktikum die richtige Wahl getroffen habe, da ich sofort viel Eigenverantwortung übernehmen konnte. So durfte ich bereits Eventkonzepte erstellen, bestehende überarbeiten, oder die Moderationskarten für Bühnenauftritte der Moderator/Innen schreiben. Wirklich sehr schön zu sehen war hier, dass meine Meinung tatsächlich Gewicht hatte, obwohl ich „nur“ der Praktikant bin. Jeder der eine gute Idee eingebracht hat, wird dafür gewürdigt und das schafft eine Umgebung, in der kreative Einfälle gefördert werden. Neben der Anerkennung, die man in der heutigen Zeit selten bei Praktika und Nebenjobs bekommt, war ich auch noch umgeben von einem tollen Team, das mir in meinem ersten Monat bereits ans Herz gewachsen ist. Seien es die Leute aus der Event-Abteilung oder der Redaktion. Jeder ist hier freundlich und nett zueinander und es herrscht ein wunderbares Klima.

Mein persönliches Highlight bis jetzt, welches mich nachhaltig beeindruckt hat, war zu sehen, wie das Event, bei dessen Planung man mitgeholfen hat, Gestalt annimmt und letztendlich stattfindet. In meinem Fall war das die Handwerk&Design Ausstellung auf der internationalen Handwerksmesse. Man hat das Gefühl einen Teil beigetragen zu haben und kann bei den  Messe- und Eventbesuchen, die man während des Praktikums macht, sehen, wie sich die eigene Arbeit ausgezahlt hat.

Ich habe in meinem ersten Monat hier definitiv viel gelernt. Hauptsächlich Organisation und wie viele kleine Schritte nötig sind, bis Veranstaltungen, wie die IHM, stattfinden können. Man bekommt einen anderen Blickwinkel auf Events und wie aufwendig es ist diese zu planen. Außerdem konnte ich Online-Texte für Veranstaltungen schreiben und damit lernen, wie man ein Event schriftlich bewirbt. Daher bin ich gespannt, was mich in meinem zweiten Monat hier so erwarten wird. Was ich aber jetzt schon sagen kann ist dass ich definitiv nach meinem Bachelor für ein weiteres Praktikum wiederkommen werde. Ich möchte unbedingt auch noch die Arbeit in der Redaktion kennenlernen und mehr von diesem Team lernen.


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