28.06.2017

foodwatch prangert Ekel-Zustände in Großbäckereien an

Das ergab eine Studie der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch, wie das ARD-Magazin Report München und die «Süddeutsche Zeitung» am Dienstagabend berichteten.

Fünf Jahre nach dem Müller-Brot-Skandal (Radio Arabella berichtete) stehen nun erneut große Bäckereibetriebe am Pranger.

Die Organisation hatte bei den zuständigen Behörden nach Informationen zu Kontrollen und Mängeln in acht bayerischen Großbäckereien gefragt. Insgesamt 69 Kontrollen zwischen 2013 und 2016 hätten ergeben, dass es bei allen acht Großbäckereien Beanstandungen gab. Drei Unternehmen hätten demzufolge besonders schlecht abgeschnitten. Diese Bäckereien erklärten auf Anfrage beider Medien, dass sie die Mängel umgehend beseitigt hätten.

«Lebensmittelkontrollen werden aus Steuergeldern finanziert, der Steuerzahler erfährt aber nicht, was dabei herauskommt», sagte Foodwatch-Experte Johannes Heeg dazu der «Süddeutschen Zeitung». Der Verbraucher habe jedoch ein Recht auf die Ergebnisse, «damit er dann selbst entscheiden kann, ob er in einem Betrieb weiter einkaufen will oder eben nicht».

Eigentlich schreibt das Lebensmittelgesetz seit 2012 vor, dass größere Hygiene-Beanstandungen veröffentlicht werden müssen. Doch viele Bundesländer, darunter Bayern, wenden den Paragrafen aufgrund juristisch unklarer Formulierungen nicht mehr an. Die Öffentlichkeit wird deshalb nur noch informiert, wenn eine Gesundheitsgefahr besteht.

Der Münchner Merkur schreibt, dass es auch in Münchner Bäckereien, unter anderem der Landbäckerei Ihle, massive Beanstandungen gegeben hätte.

dpa-infocom

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