Nach nur einem einzigen Verhandlungstag kann der 17 Millionen Euro teure Gerichtssaal nicht mehr genutzt werden – «bis auf weiteres», teilte das Oberlandesgericht München am Mittwoch mit. Hintergrund seien «Unzulänglichkeiten im Sanitärbereich, deren Nachbesserung geprüft werden muss». Wie lange der Saal nicht nutzbar ist, ist unklar: «Über die Dauer etwaiger Nachbesserungsmaßnahmen können derzeit keine Prognosen abgegeben werden.»
Der Prozess gegen zehn mutmaßliche Mitglieder der Türkischen Kommunistischen Partei/Marxisten-Leninisten (TKP/ML), der als erster in den neuen Saal umgezogen war, werde also künftig wieder im alten Strafjustizzentrum abgehalten – im selben Saal wie der NSU-Prozess.
Am ersten Prozesstag am Montag hatte es im Hochsicherheitssaal einen Eklat gegeben – unter anderem, weil die Toilette in einer Zelle für die Angeklagten keine Abtrennung hatte. Einwände der Anwälte gegen im Saal installierte Kameras nannte das Gericht dagegen unberechtigt.