Bild: Recup
20.10.2020

GreenTalk-Podcast: Nicht verschwenden, wiederverwenden!

Seitdem die Corona-Pandemie um sich greift und man möglichst viel daheim bleiben soll, haben sich bei vielen Menschen die Lebensgewohnheiten verändert: Der Shoppingbummel in der Innenstadt wurde ins Internet verlegt und statt eines Restaurantbesuchs wird das Essen schlicht nach Hause bestellt. Das Ergebnis: Viel mehr Müll!

Seit Corona: Bis zu 10 bis 15 Prozent mehr Müll!

Die to-Go Branche boomt. „Das ist ein riesiger Trend“, sagt der Münchner Florian Pachaly, einer der Gründer von Recup. An Bahnhöfen werde derzeit zwar weniger Coffee-to-go verkauft, weil viele Berufspendler ihren morgendlichen Kaffee nun im Homeoffice trinken, allerdings habe sich vor allem im Essensbereich viel getan. „Und das wird sich im Winter verstärken“, prognostiziert Pachaly, denn dann falle die Möglichkeit draußen zu sitzen weg.


Fabian Eckert (l.) und Florian Pachaly (r.) hatten an der Uni diesselbe Idee und haben gemeinsam „Recup“ gegründet. Bild: Recup

Das Ergebnis dieser Entwicklung: Es entsteht viel mehr Müll als vorher. Pachaly erzählt, dass die Städte zwischen zehn und 15 Prozent mehr Müll gemeldet haben – vor allem in der Anfangszeit der Pandemie. Er hat gemeinsam mit einem Studienkollegen Recup gegründet, ein Pfandsystem für Kaffeebecher. Den Mehrweg-Becher bekommt man für einen Euro Pfand und kann ihn in jedem anderen Café, das Recup-Becher hat wieder abgeben. Bis zu 1.000 Mal kann so ein Becher benutzt werden.

Ist Mehrweg unhygienisch?

Seit Juli gibt es neben der „Recup“ auch die sogenannte „Rebowl“, eine Mehrweg-Schüssel für Salate oder Nudelgerichte zum Mitnehmen. „Wir haben Glück, dass wir in Deutschland leben“, sagt Pachaly. In einigen anderen Ländern gelten Mehrwegbehältnisse oft als unrein und würde aus Angst vor fehlender Hygiene nicht gerne genutzt. „Bei uns in Deutschland muss man sich da aber keine Sorgen machen“, so Pachaly. Auch weil das Geschirr in der Gastronomie bei hohen Temperaturen gewaschen wird.


So sieht die „Rebowl“ aus. Die Mehrwegschüssel gibt’s gegen Pfand und kann dann wieder abgegeben werden. Bild: Recup

Nicht erst seit der Pandemie sind auch Pizzakartons ein großes Thema. Das Problem: Der Karton wird mit dem Fett der Pizza so verunreinigt, dass er nicht mehr recycelt werden kann. Wann gibt’s dafür eine nachhaltige Alternative? „Wir denken schon darüber nach“, so Pachaly.

Hören Sie das ganze Interview im GreenTalk-Podcast mit Arabella-Redakteurin Antonia Hilpert.

Arabella-GreenTalk: Nicht verschwenden, wiederverwenden!

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