Allerdings zog Küng trotz des Erfolgs im Wahlkreis nicht in den Bundestag ein. Wegen des neuen Wahlrechts hat die CSU nur 44 Sitze im Parlament – trotz 47 gewonnener Direktmandate.
Schäfer dagegen war über die Grünen-Landesliste als deren Spitzenkandidatin abgesichert und kann für eine weitere Legislaturperiode in Berlin planen.
2021 gelang Schäfer noch ein Coup
Mit ihrem Wahlkreissieg hatte Schäfer 2021 einen Coup gelandet. Damals besiegte sie mit weniger als einem Prozentpunkt Vorsprung den damaligen Bundestagsabgeordneten Michael Kuffer von der CSU – und gewann erstmals überhaupt einen bayerischen Wahlkreis für die Grünen. Bei den Wahlen 2009, 2013 und 2017 waren jeweils sämtliche Wahlkreise bei der Bundestagswahl an die Christsozialen gegangen. Nun konnte Schäfer diesen Erfolg nicht wiederholen.
Schäfer: Grüne müssen Vertrauen zurückgewinnen
Schäfer zeigte sich aber trotz des Mandatsverlustes mit ihrem Abschneiden im Wahlkreis zufrieden, weil sie ihren Stimmenanteil im Vergleich zu 2021 noch etwas habe verbessern können. Viele Menschen seien aber mit der Bundesregierung unzufrieden gewesen, sagte sie dem Bayerischen Rundfunk.
Viele hätten sich Fortschritte beispielsweise bei bezahlbarem Wohnraum gewünscht. Anstehende Projekte hätten aber wegen der vorgezogenen Neuwahl nicht mehr umgesetzt werden können. «Da kann ich ein Stück weit verstehen, dass es Enttäuschungen gab», sagte sie. Die Grünen müssten nun Vertrauen zurückgewinnen.