Bild: Berufsfeuerwehr München
01.04.2021

Hellabrunner Elefanten im Einsatz für die Feuerwehr

Die neue Kooperation zwischen der Berufsfeuerwehr München und dem Tierpark ermöglicht der Branddirektion nicht nur jährliche Kosteneinsparungen, sondern bietet auch den Elefanten ein besonderes Tiertraining. Denn, wie der Tierpark mitteilt, kommen künftig die flüssigen Ausscheidungen der Hellabrunner Dickhäuter zur Abgasnachbehandlung in Feuerwehrfahrzeugen zum Einsatz.

Im täglichen Training bei den Elefanten ist die Urin-Abnahme ein fester Bestandteil: Denn mit Hilfe des Urins können die Tierärzte Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand der Tiere und bei trächtigen Elefanten auch einen sich nahende Zeitpunkt der Geburt ermitteln, wie dies auch bei Elefanten-Kuh Temi im Herbst 2020 der Fall war.


Bild: Berufsfeuerwehr München

Neue Besonderheit von Elefanten-Urin entdeckt

Im Rahmen von Routine-Untersuchungen haben Forscherinnen und Forscher des Münchner Alfred-Brehm-Instituts in der Spektralanalyse eine ungewöhnlich hohe Konzentration von Kohlensäurediamid im Urin festgestellt. Diese organische Verbindung mit der Summenformel CH4N2O findet unter anderem in den Dieselfahrzeugen der Münchner Feuerwehr im Rahmen der Abgasnachbehandlung Verwendung. Die Feuerwehr müsse derzeit jährlich rund 2.000 Liter synthetisch erzeugtes Kohlensäurediamid kaufen, schreibt der Tierpark Hellabrunn.

Auch für den Tierpark soll die Kooperation Vorteile haben!

Bis dato wurde der wertvolle Rohstoff Elefanten-Urin in Hellabrunn einfach entsorgt, durch eine Vorfilterung auf dem Gelände entstanden sogar noch Entsorgungskosten. Nun werden große Mengen der täglich anfallenden Elefanten-Ausscheidungen aufgefangen und der Feuerwehr zur Verfügung gestellt, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Man sagt uns Feuerwehrleuten ja nach, dass wir manchmal ein dickes Fell brauchen. Aber, dass wir jetzt Unterstützung von echten Dickhäutern bekommen, hätte ich mir nie träumen lassen.“

Feuerwehrchef Wolfgang Schäuble


Bild: Berufsfeuerwehr München

Die kontrollierte Urinabgabe ist, wie der Tierpark schreibt, ein fester Bestandteil des täglichen Trainings, welches die Tierpfleger mit den Elefanten absolvieren. Auch der kleine Elefantenbulle Otto soll schon in die Trainings eingebunden sein.

Die Kooperation soll zunächst auf 18 Monate befristet sein, regelmäßige Kontrollen des Alfred-Brehm-Instituts sollen dabei eine gleichbleibende Urinqualität sicherstellen. 


Bild: Berufsfeuerwehr München

Für alle, die bis hierhin gelesen haben: April, April!

Auch wenn es zu schön gewesen wäre: Leider ist die neuartige Verwendung der Dickhäuter-Ausscheidungen genauso erfunden wie das Münchner Alfred-Brehm-Institut und auch das Vorkommen von Kohlensäurediamid im Elefanten-Urin ist nicht sonderlich verwunderlich: Dabei handelt es sich schlicht und einfach um Harnstoff. 

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