"Polizei" steht auf der Motorhaube eines Einsatzwagens. Foto: J. Büttner/dpa-Zentralbild/Archiv
04.08.2017

Hohenzollernplatz: Randalierer war "amtsbekannt"

Update 3. August 18 Uhr:

Schon wieder: Alarm in München. Doch vermeintliche Schüsse entpuppen sich als Fehlalarm. Schuld war ein bereits polizeibekannter Mann.

Nach einem Notruf über angebliche Schüsse in einer U-Bahn im Münchner Stadtteil Schwabing ist am Donnerstag ein Mann vorläufig festgenommen worden. Die Fahrerin der U-Bahn sowie drei Fahrgäste erlitten einen Schock und wurden vom Kriseninterventionsteam betreut.

Der 38 Jahre alte festgenommene Mann hatte an der Haltestelle Hohenzollernplatz an die Fahrertüre einer U-Bahn geschlagen. Aufgrund seines auffälligen Verhaltens habe wahrscheinlich ein unbeteiligter Passant den Nothalt der U-Bahn gezogen, berichtete Polizeisprecher Thomas Baumann.

Der Mann sei daraufhin ins Gleisbett gesprungen und der U-Bahn hinterhergelaufen. Er habe dann erneut versucht, in die Fahrerkabine einzudringen. Wenig später sei der «amtsbekannte» Mann bereits festgenommen worden. Die Polizei war mit großem Aufgebot angerückt. Rund 130 Kräfte waren im Einsatz. Augenzeugen berichteten von bewaffneten Polizisten in schusssicheren Westen, die auch am nahen Josephplatz unterwegs waren.

Warum zuerst Schüsse gemeldet worden waren, versuche die Polizei noch zu klären. «Es kann sein, dass der Mann eine Spritze in der Hand gehalten hat und das als Schusswaffe wahrgenommen worden ist», sagte Baumann. Die Polizei suchte dennoch das Gelände vorsorglich nach Waffen ab.

Die U-Bahnfahrerin war zunächst nicht vernehmungsfähig. «Sie hat einen gewaltigen Schock», sagte der Polizeisprecher. Auf die Frage, ob die Menschen nach dem Amoklauf mit neun Todesopfern vor gut einem Jahr in München ängstlicher reagierten, sagte Baumann: «Wir sind froh, wenn die Personen sensibel sind und Mitteilungen an die Polizei
gemacht werden.»

Der polizeibekannte 39-Jährige Serbe hatte Betäubungsmittel konsumiert. Er litt offensichtlich unter Wahnvorstellungen.

Gegen den 39-Jährigen wird nun wegen verschiedener Straftaten, u.a. wegen gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr, ermittelt. Er wurde in ein Klinikum eingewiesen


Ein Mann ist vorläufig festgenommen worden. Wahrscheinlich seien aber keine Schüsse gefallen, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag in einer ersten Stellungnahme.

In dem Notruf aus dem U-Bahnzug hatte es geheißen, es habe einen Knall gegeben; der Anrufer oder die Anruferin habe dies als Schuss interpretiert. Der Zug sei per Nothalt gestoppt worden.

Der festgenommene Mann habe sich im U-Bahn-Tunnel aufgehalten. Dort sei der Aufenthalt verboten. Derzeit laufen laut Polizei Auswertungen der Videoaufzeichnungen vom U-Bahnhof Hohenzollernplatz, um Hinweise auf den Mann zu bekommen. Augenzeugen berichteten von bewaffneten Polizisten in schusssicheren Westen, die auch am Josephsplatz unterwegs waren.

dpa-infocom

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