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19.02.2020

Hybrid.M: Richtfest für neuen E-Busbetriebshof in Moosach

Knapp 200 Busse mit einem wachsenden Anteil an E-Fahrzeugen tragen künftig vom Georg-Brauchle-Ring aus zum zukunftsfähigen und flexiblen Nahverkehr bei. In den oberen Geschossen der umgebenden Mantelbebauung entstehen moderne, im Sinne neuer Arbeitswelten gestaltete Bürostrukturen. Dieser „Mantel“ ist optisch durchlässig und dient als akustische Abschirmung des Betriebshofs.  Im Frühjahr 2021 soll der Busbetriebshof in Betrieb gehen. Jetzt wurde Richtfest gefeiert.

Dieses Richtfest passt perfekt ins Jubiläumsjahr der Elektromobilität in München: Vor 125 Jahren fuhr die erste Tram mit elektrischem Antrieb durch die Stadt. Damit es ihr die Busse künftig gleichtun können, entsteht derzeit in Moosach der neue Busbetriebshof der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Die Infrastruktur für den Betrieb von Elektrobussen wird hierbei gleich mitgebaut.


Bild: SWM – Von Links: Dr. Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM Geschäftsführung, Werner Albrecht, SWM Geschäftsführer Personal, Immobilien, Bäder, und Veit Bodenschatz, MVG Leiter Geschäftsbereich Bus beim Richtfest für Hybrid.M

MVG Busbetriebshof Moosach

Der Busbetriebshof Moosach ersetzt mit seiner Fertigstellung im Frühjahr 2021 den 60 Jahre alten Betriebshof an der Hans-Thonauer-Straße in Laim. Am neuen Standort können knapp 200 Busse betriebsbereit gemacht werden. Rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden hier künftig tätig sein. Das Gebäude beherbergt auch die Fahrerdisposition und ist dann der Aus- und Einrückort für die knapp 550 Busfahrerinnen und -fahrer. Der zweite Busbetriebshof der MVG liegt an der Truderinger Straße im Südosten Münchens. Er wurde vor wenigen Jahren generalsaniert.

Der neue Busbetriebshof hat eine Größe von rund 27.000 Quadratmetern und gliedert sich im Wesentlichen in eine Abstellhalle und zwei Werkstatthallen mit kompletter Spenglerei und Lackiererei. Im Keller darunter befinden sich Ersatzteil- und Reifenlager, Medien-, Betriebs- und Technikräume. Im Bereich der Abstellhalle werden die Busse zukünftig auf zwei Fahrspuren mit Tank- und Waschanlagen betriebsbereit gemacht; das ist eine mehr als im heutigen Laimer Betriebshof. Hinzu kommt eine Prüfspur für alle gesetzlichen Untersuchungen. Die Arbeitsstände sind auch auf die extralangen Buszüge ausgelegt. Spezialarbeitsstände für die Bearbeitung von Elektrobussen werden ebenfalls installiert.

Der Ausbau der Elektromobilität erfordert auch eine intelligente Ladeinfrastruktur. Die SWM haben sich für ein innovatives Lastmanagementsystem entschieden, das selbständig die optimale Ladestrategie errechnet und dem Bedarf anpasst. E-Busse inklusive der dazugehörenden Ladeumrichter werden dazu in das „virtuelle Kraftwerk“ der SWM eingebunden. Ein Betriebshofmanagementsystem wird dafür sorgen, dass einrückende Fahrzeuge den richtigen Abstell- bzw. Ladeplatz zugewiesen bekommen.
Zur Inbetriebnahme können bis zu 56 E-Busse geladen werden. Der schrittweise Ausbau der Ladeinfrastruktur bis hin zum Vollausbau ist möglich und geplant. Die Zufahrt befindet sich am Georg-Brauchle-Ring. SWM und MVG bekommen noch in diesem Jahr zehn E-Solobusse und sechs E-Gelenkbusse. Bis 2021 wächst die Flotte auf mindestens 26 E-Busse an. Zudem werden immer wieder Testfahrzeuge eingesetzt.

Europaweit beschreiten die SWM mit der wassergekühlten Ladeinfrastruktur Neuland: Die Bus-Ladestationen werden mit klimaneutraler Fernkälte aus Grundwasser gekühlt. Die entstandene Abwärme wiederum wird über das Fernkältenetz Moosach andernorts zu Heizzwecken genutzt. Beheizt werden damit nicht nur betriebswichtige Freiflächen des Betriebshofs, sondern über Wärmepumpen auch die derzeit entstehenden 114 Werkswohnungen der SWM an der Postillonstraße.

 

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