09.10.2015

Igelhilfe im Herbst: Tierschutzbund gibt Tipps zum Umgang mit Igeln

In Gärten und Parks sind sie auf Nahrungssuche unterwegs. Der Deutsche Tierschutzbund warnt vor falsch verstandener Tierliebe – insbesondere auch für Jungigel, die derzeit vermehrt auch tagsüber anzutreffen sind: Nur offensichtlich kranke oder verletzte Igel sollten von Menschen in Obhut genommen werden. Ein igelfreundlicher Garten oder eine Zufütterung können dagegen helfen, die Tiere sicher über den Winter zu bringen.

Die meisten Igel kommen im August oder September und damit für Tiere sehr spät auf die Welt. Mit Herbstbeginn sind sie selbständig und versuchen, sich noch vor dem Winter ihr Mindestgewicht anzufressen. Die dämmerungsaktiven Tiere sind daher auch vermehrt am Tag anzutreffen. Einen solchen Igel sollte man zunächst erst einmal beobachten. Sofern der Igel nicht verletzt oder augenscheinlich krank erscheint bzw. stark von Parasiten, wie Flöhen, Zecken oder Fliegenlarven, befallen ist, ist er draußen und in seiner natürlichen Umgebung besser aufgehoben. Hilfsbedürftige Igel erkennt man daran, dass sie abgemagert erscheinen oder sich apathisch verhalten. Bevor ein Igel vorschnell in Pflege genommen wird, sollten Igelfreunde zunächst beim Tierarzt oder dem örtlichen Tierschutzverein um fachlichen Rat fragen.

Den Garten igelfreundlich gestalten
Wer einen Garten besitzt, kann diesen so gestalten, dass Igel genügend Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten finden. Da Igel bei ihrer Nahrungssuche weite Strecken zurücklegen, sollte ein igelfreundlicher Garten immer Durchgänge zu anderen Gärten besitzen. Statt Laubsaugern, von denen kleinere Igel sogar eingesaugt und getötet werden können und Laubbläsern, die neben dem Laub auch die darin versteckten Kleintiere wegblasen, sollte man besser Abstand nehmen. Ein Rechen stellt die igelfreundlichere Alternative dar. Im Idealfall lassen Gartenbesitzer das Laub, das im Herbst herunterfällt, allerdings liegen. Es bietet vielen Insekten Unterschlupf – und Igeln somit ein ideales Futterreservoir. Auch für den fünf bis sechs Monate dauernden Winterschlaf benötigen die Igel größere Laubhaufen, in denen sie sich gut geschützt zu einer Kugel zusammenrollen. Igelmännchen beginnen je nach Witterung ab Anfang Oktober mit dem Winterschlaf. Es folgen die Weibchen, die nach der Jungenaufzucht noch mehr Energie aufnehmen müssen. Jungigel ziehen sich noch später – etwa Anfang November – zurück. Bis dahin müssen sie sich ausreichend Fettreserven, bis zu einem Gesamtgewicht von mindestens 500 Gramm anfressen, damit sie ihren ersten Winter überstehen.

Zufütterung mit Katzenfutter
Liegt in Gärten und Parks genügend heruntergefallenes Laub, finden die Igel in der Regel ausreichend zu fressen. Sie ernähren sich bevorzugt von kleinen Insekten, Würmern und Weichtieren. Jetzt im Herbst kann für junge Igel auch eine Zufütterung durch den Menschen sinnvoll sein. Essensreste sind allerdings kein geeignetes Igelfutter, ebensowenig wie Milch, von der Igel Durchfall bekommen. Stattdessen bietet es sich an, flache Schälchen mit Katzenfutter, gemischt mit Haferflocken oder Weizenkleie, für die stacheligen Gartenbewohner nach draußen zu stellen.


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Foto: Deutscher Tierschutzbund

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