24.05.2015

Im Gärtnerplatztheater: Die Entführung aus dem Serail

Kaiser Joseph II. hatte 1776 das Wiener National-Singspiel ins Leben gerufen, um der deutschsprachigen Musiktheaterkultur etwas auf die Sprünge zu helfen. Das kam Mozart gerade recht, als er Anfang der 1780er Jahre von Salzburg nach Wien übersiedelte, wollte er sich doch dringend von seinem Vater und dem Salzburger Erzbischof Colloredo emanzipieren und sein Glück als freischaffender Künstler in der Kaiserstadt versuchen.

Der Textdichter Gottlieb Stephanie d. J. richtete ihm ein Libretto ein, in dem alles versammelt war, was auf den Wiener Musiktheaterbühnen gerade Mode machte: ein ernstes und ein heiteres Liebespaar, ein tölpelhafter Tunichtgut, ein humanistisch-edler Exot und ein Spielort, der Gelegenheit für viel türkelnde Musik bietet. Es entstand ein Singspiel, in dem das Zusammenspiel von Szene und Komposition so zwingend und die Charaktere so differenziert und einfühlsam musikalisch ausgestaltet waren wie nie zuvor. Kein Wunder also, dass nach der mehrmals verschobenen Uraufführung am 16. Juli 1782 am Wiener Hofburg-Theater Mozarts Ruhm als Opernkomponist endgültig begründet war, auch wenn der Kaiser nicht mehr dazu sagen wollte als: »Zu schön für unsere Ohren und gewaltig viel Noten, lieber Mozart.«

Vorstellungstermine:

* KiJu-Vorstellung

Musik von Wolfgang Amadeus Mozart, Text von Christoph Friedrich Bretzner frei bearbeitet von Johann Gottlieb Stephanie d. J. Altersempfehlung ab 10 Jahren

Fotos: © Thomas Dashuber, Promotion

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