Marcel Huber (CSU) nimmt an der Sitzung des Untersuchungsausschusses teil. Foto: Peter Kneffel
22.11.2018

Kabinettsumbildung: Enttäuschung bei den ausgeschiedenen Ministern

Ex-Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer sagte der Münchner «Abendzeitung» (Donnerstag): «Die Entscheidung war bitter für mich. Aber sie ist natürlich zu akzeptieren.» Söder habe im Kabinett «mehr jung und weiblich» gewollt. «Beides trifft auf mich erkennbar nicht zu.»

Ex-Umweltminister Marcel Huber hatte bereits am Mittwoch gesagt: «Ich könnte jetzt nicht sagen, dass es einem leicht fällt, von einer Aufgabe, die einen elf Jahre fast 365 Tage im Jahr gebunden hat, einfach so zurückzutreten, wenn man nicht darauf vorbereitet ist.» Der «Abendzeitung» sagte Huber: «Ich habe zuvor intensiv am Koalitionsvertrag mitgearbeitet und mich darauf gefreut, dass man das jetzt umsetzen kann.» Dass nun Thorsten Glauber von den Freien Wählern das Ministerium übernehme, habe ihn sehr getroffen. «Aber die Welt dreht sich weiter. Niemand ist unersetzlich.»

Ex-Justizminister Winfried Bausback sagte der «Abendzeitung»: Es falle es ihm nicht leicht, jetzt aus dem Amt zu scheiden. «Insbesondere, weil ich eine große Zahl von wirklich tollen Menschen in der Justiz kennengelernt habe, die mir ans Herz gewachsen sind.» Er habe nicht damit gerechnet. «Aber das ist eben Teil der Demokratie. Jeder weiß, dass die Ämter nur auf Zeit vergeben sind.»


Bayerns Justizminister a.D. Winfried Bausback

Ex-Bau-Staatssekretär Josef Zellmeier wurde von der Entwicklung nicht überrascht. Er sagte dem Blatt: «Nach dem Wahlergebnis war ja klar, dass vermutlich einige von uns gehen müssen – und dass ich als zweiter Niederbayer wahrscheinlich nicht mehr dabei sein werde.» Auch wenn er mit seiner neuen Aufgabe als Chef des Haushaltsausschusses «ganz gut leben» könne, trauere er um seinen alten Posten: «Ilse Aigner und ich haben das Ministerium gemeinsam aufgebaut: Das war vorher eigentlich die Oberste Baubehörde, und wir haben sozusagen den kompletten Überbau neu geschaffen.» Beide hätten enorm viel Zeit und Kraft investiert. «Da ist es natürlich schade, wenn man jetzt, wo das Ministerium endlich rund läuft, plötzlich weg ist.»


dpa-infocom

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