Milchbauer Helmut Evers schaltet eine Kuhdusche in seinem Kuhstall an. Foto: Holger Hollemann
31.07.2018

Wegen tierischer Affenhitze: Kalte Dusche für Kühe

Die richtige Berieselung ist allerdings keine ganz einfache Sache: Zu viel Feuchtigkeit im Stall würde zu tropischem Klima führen – und das bekäme den Kühen, die es eher kühl mögen, noch schlechter, wie die Sprecherin der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Freising, Sabine Weindl, erläutert.

«Der entscheidende Punkt ist, dass die Dusche im Verbund mit Ventilatoren gut funktioniert», sagte Weindl. «Wenn das Fell feucht ist und dann noch Wind dazu kommt, ist die Kühlung perfekt.» Im zur LfL gehörigern Zentrum der Nutztierforschung in Grub (Landkreis Ebersberg) werden dieser Tage Kuhduschen getestet. «Wir machen das zu Forschungszwecken, um zu schauen, ob die Tiere das annehmen», sagte Weindl. «Die Tiere können selbst entscheiden, ob sie hingehen oder nicht.»

Die Duschen bestehen aus Rohren und Düsen in dem Bereich, in dem die Tiere laufen. Gerade neu gebaute Laufställe haben laut Bayerischem Bauernverband bereits entsprechende Leitungsrohre, die mit Löchern und Düsen versehen einen Sprühnebel verbreiten.

Kühe haben leicht Hitzestress. Schon um die 20 Grad wird es ihnen zu warm. «Für eine Kuh ist fünf Grad plus und Regen Wohlfühltemperatur», sagte Weindl.

Wegen der sommerlichen Hitze sei die Milchleistung in der Regel im April und Mai am besten, heißt es dazu beim Bauernverband. Auf Almen suchten sich die Kühe Schattenplätze – oder Stellen, an denen etwas Wind weht.


dpa-infocom

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