11.05.2015

Kunstaktion: "mei sweet hoam"

Wie viel Quadratmeter sind genug? Dieser Frage widmet Tommy Schmidt, der Münchner Künstler und Texter der Digitalagentur Plan.Net, sein neues Kunstprojekt „Mei Sweet Hoam“ und zieht aus diesem Grund im Mai 2015 für mindestens zwei Wochen in ein vier Quadratmeter kleines Gartenhäuschen vor dem Serviceplan-Hauptsitz in München. 

Tommy Schmidt setzt sich kreativ mit der Wohnungsknappheit in München auseinander: Am 11. Mai 2015 zieht der Münchner Künstler und Senior Texter der Digitalagentur Plan.Net für mindestens 14 Tage in ein nur vier Quadratmeter großes Gartenhäuschen, das vor dem Haupteingang des Hauptsitzes der Serviceplan Gruppe, dem Haus der Kommunikation in München, aufgebaut wird. Mit dem mehrwöchigen Experiment will er herausfinden, wie viel Wohnraum ein Mensch tatsächlich braucht, ohne Lebensqualität einzubüßen.

„In München sind Wohnungen Mangelware. Meiner Meinung nach ist es also höchste Zeit, darüber nachzudenken, wie viel Wohnraum wir tatsächlich brauchen und ob wir nicht mit weniger Platz ebenso gut auskommen könnten. Um zu zeigen, dass das geht, werde ich mich in ‚Mei Sweet Hoam‘ auf vier Quadratmeter beschränken“, sagt Tommy Schmidt. 

In dem Gartenhaus wird es nur ein Bett, eine Kommode, zwei Lampen, Strom und eine Heizung geben. Tommy Schmidt erklärt dazu: „Viele Dinge, des täglichen Lebens, die typischerweise zuhause stattfinden, können wir auch externalisieren, also außerhalb unserer vier Wände erledigen. Auf eine Küche kann ich beispielsweise leicht verzichten, ich bin kein guter Koch. Das ist bei mir also ungenutzter Raum. Duschen kann ich im Fitnessstudio und Freunde treffe ich in der Kneipe. Da ich ja dann keine Miete für eine teure Wohnung zahlen muss, kann ich mir solche Dinge, wie etwa jeden Tag essen zu gehen, leisten. Schlussendlich bleibt nicht mehr viel übrig, was ich tatsächlich zuhause mache. Dafür brauche ich keine große Wohnung.“

Über seine Erfahrungen, die er während des Experiments sammelt, wird Tommy Schmidt auf einer Facebook-Seite berichten. „Ich wünsche mir, dass ich mit meinem Projekt eine Diskussion anstoße. Deswegen ist mir der Austausch mit anderen sehr wichtig. Wie sehr können wir uns einschränken? Welche alternativen Wohnformen gibt es? Und können wir uns nicht mehr Wohnraum teilen? Wenn wir uns darüber Gedanken machen, hat ‚Mei Sweet Hoam‘ seinen Zweck erfüllt“, sagt Tommy Schmidt.

Grafik © Serviceplan

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