Bild: Karl-Josef Hildenbrand
04.12.2019

Landesbund intensiviert Kampf gegen Wilderei

Es gehe dabei nicht um den möglicherweise illegalen Abschuss von Rehen oder Wildschweinen aus staatlichen oder privaten Forsten. «Es geht um geschützte Wildtiere, bei denen jede Tötung illegal ist», betonte Markus Erlwein vom Landesbund für Vogelschutz.

Besonders betroffen von Wilderei seien neben Greif- und Eulenvögeln etwa Luchse, Bären und Fischotter. Es gebe eine hohe Dunkelziffer, sagte Erlwein. «Die Natur trägt das schnell weg», sagte er mit Blick auf Wildtiere, die sich von Aas ernähren.

Deshalb sei es von besonderer Bedeutung, die Spuren an den Tatorten schnell zu sichern und zu dokumentieren und dies auch für Laien zu ermöglichen. «Eines der großen Probleme ist ja, dass diejenigen, die Kadaver von geschützten Tieren finden, erst einmal überfordert sind», sagte Erlwein.

Die Wahrnehmung von Kriminalität gegen geschützte Wildtiere habe sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Früher hätten die Leute am Stammtisch geprahlt: «Ich habe einen Fischotter erschlagen.» So etwas sei inzwischen seltener zu hören. Eine erste saftige Geldstrafe des Amtsgerichtes Cham gegen einen Jäger, der einen Luchs gefangen und getötet hatte, sei Ausdruck dessen.

Der Landesbund hat die Aktion «Tatort Natur» gemeinsam mit der Münchner Gregor Louisoder Umweltstiftung (GLUS) gestartet. «Durch die Meldung eines Verdachtsfalls über unsere neue Webseite kann jeder aktiv mithelfen, selbst etwas gegen Naturschutzkriminalität zu tun», sagte Projektleiter Andreas von Lindeiner vom LBV.

Alle Verdachtsfälle sollen bayernweit erfasst und auf einer Karte visualisiert werden. Ferner biete die Webseite fachliche Unterstützung, etwa mit Porträts von Tieren, Checklisten und Hintergrundinformationen.

dpa-infocom

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