Zwei tragische Badeunfälle in München in der letzten Woche haben gezeigt, wie schnell ein Tag am See lebensgefährlich werden kann. Wir haben mit Thomas Huber, dem Vorsitzenden der Wasserwacht Bayern, gesprochen – und er nimmt kein Blatt vor den Mund: „Die größte Gefahr geht vom Menschen selbst aus.“
„Es sind nicht nur die Strömungen oder Wasserpflanzen – es ist oft die Selbstüberschätzung, die gefährlich wird“, warnt Huber. Auch ein harmloser Krampf in einiger Entfernung vom Ufer kann zur Todesfalle werden.
Es ist eines der größten Risiken an heißen Sommertagen – und wird völlig unterschätzt: Der Sprung ins kalte Wasser nach starker Überhitzung.
Thomas Huber warnt eindringlich:
„Wer stundenlang in der Sonne liegt oder auf dem SUP unterwegs ist und dann überhitzt ins eiskalte Wasser springt, riskiert einen Kreislaufkollaps.“
Das Herz-Kreislauf-System ist auf Hochbetrieb – der plötzliche Temperatursturz kann Schockreaktionen auslösen, die im Wasser zur akuten Lebensgefahr führen: Bewusstlosigkeit, Herzstillstand, Ertrinken.
Besonders tückisch:
Die Seen sind trotz Hitze oft noch eiskalt – vor allem in tieferen Schichten. Der Körper braucht Zeit, um sich an die Temperatur zu gewöhnen.
Deshalb gilt:
Klar, ein kühles Bier am Ufer klingt verlockend – aber Huber sagt deutlich: „Das geht gar nicht.“ Alkohol im Wasser fördert Leichtsinn, stört die Koordination und erhöht die Lebensgefahr massiv. Auch wenn er selbst gerne mal ein Bier trinkt: „Wasser und Alkohol – das passt nicht zusammen.“
„Schwimmwesten retten Leben“, so Huber. Wer mit dem Boot oder SUP unterwegs ist, sollte auch das Wetter im Blick behalten. Bei starkem Wind rechtzeitig raus aus dem Wasser – ehe man in Not gerät.
Geht nie allein schwimmen
Schwimmt lieber am Ufer entlang als quer durch den See
Überschätzt euch nicht selbst
Lasst euch Zeit beim Abkühlen
Alkohol und Wasser? Geht nicht!