06.07.2018

Samstag: Mit Schwimmflügeln zur Radlnacht

Mit Schwimmflügeln für ein Rad-Gesetz

Bei der Münchner Radlnacht am 7. Juli fordern Radfahrende, dass ein ungeahnt lang geplantes Gesetz für besseres Radeln in Bayern endlich Realität werden muss. 

Der ADFC Bayern hat im Vorfeld der Veranstaltung dazu aufgerufen, seine Initiative „Ein Rad-Gesetz für Bayern!“ zu unterstützen und dies durch das Tragen der Schwimmflügel deutlich zu machen.

„Wer in Bayern mit dem Rad unterwegs ist, merkt schnell, dass der Radverkehr neben dem Autoverkehr in der Verkehrsplanung offensichtlich keine besonders wichtige Rolle spielt. Viel zu häufig fehlen gute Radwege oder enden einfach im Nichts. Fast niemand möchte gezwungenermaßen im Auto- und Schwerlastverkehr ´mitschwimmen´, denn nicht selten hat man dabei das Gefühl, fast unterzugehen, wie einst König Ludwig im Starnberger See“, erklärt Bernadette Felsch, Landesvorsitzende des ADFC Bayern und Sprecherin der Initiative „Ein Rad-Gesetz für Bayern!“.

„Offenbar plante schon König Ludwig II. ein königlich-bayerisches Rad-Gesetz zu erlassen. Leider ertrank er, ehe das Velo-Gesetz in Kraft treten konnte. Gut 130 Jahre später wird es aber höchste Zeit, dass ein Rad-Gesetz endlich einen Rahmen schafft, damit nicht mehr jeder Stadt und Gemeinde in Bayern selbst überlassen bleibt, ob und wie sie das Radfahren ermöglicht und wie sie dies finanziert“, sagt Bernadette Felsch weiter. Die Schwimmflügel symbolisieren humorvoll, dass der Radverkehr bei der Verkehrsplanung nicht so untergehen darf, wie einst der ´Kini´, der seiner Zeit in vieler Hinsicht so weit voraus war.

Der Kini, sein königlich-bayerisches Velo-Gesetz und sein Radl-Tagebuch

Bei Recherchen hatten ADFC-Historiker die Gesetzes-Urkunde von 1880 entdeckt. Darin forderte König Ludwig II., den Radverkehr in Bayern zu fördern, Radwege zu bauen und dafür einen standesgemäßen Staatshaushalt und ausreichend Personal zur Verfügung zu stellen. Neben der Urkunde war den Historikern des Fahrrad-Clubs ein weiterer historischer Fund in die Hände gefallen: Das Radl-Tagebuch des Kinis. Darin schreibt der Märchenkönig, wie er zum Radfahren kam und warum er den Erlass eines königlich-bayerischen Velo-Gesetzes plante. Wie der Zufall es will, beschreibt der Kini in einem Eintrag vom 8. Juli 1868, wie er mit einigen Fahrrad-Begeisterten eine Radtour durch das nächtliche München unternahm – auf den Tag genau 150 Jahre vor der diesjährigen Münchner Radlnacht. Dabei ging es ihm um ideale Fahrbedingungen auf zwei Rädern.

Die ersten Einträge aus König Ludwigs Radl-Tagebuch sind im Rad-Gesetz-Blog unter www.radgesetz-bayern.de/blog nachzulesen.

Alle Forderungen der Initiative „Ein Rad-Gesetz für Bayern!“ können auf der Aktionsseite www.radgesetz-bayern.de nachgelesen und unterstützt werden.

Alles zur Münchner Radlnacht finden Sie hier.

Am Samstagabend werden einige Straßen für den Verkehr gesperrt sein, um Platz zu machen für die Teilnehmer der Radlnacht:

https://www.radioarabella.de/arabella-aktuell/veranstaltungstipps/strassensperrungen-wegen-der-muenchner-radlnacht-7-juli/


Über den ADFC
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 170.000 Mitgliedern, davon mehr als 26.000 in Bayern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.


Foto: Radlhauptstadt München

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