24.10.2017

Mitten in München: Schafe auf dem Dach

Fünf Urschafe und zwei Lämmer werden fortan auf dem Dach des WERK3 im Werksviertel Mitte grasen. Dort findet sich nämlich eine 2000 qm große Naturlandschaft mit Blumen- und Kräuterwiese sowie Berghütte und Schafstall

„Oh wie süß!“ „Die sind ja niedlich.“ Der Einzug der Schafe am 23. Oktober 2017 auf das begrünte Dach des WERK3 hatte neben einer Vielzahl an Pressevertretern auch zahlreiche Mieter aus dem Haus angezogen. Sie alle wollten dabei sein, wenn die Schafe ihre ersten Schritte über die 2000 qm große Wiese machen, die mit viel Aufwand auf dem Dach des WERK3 angelegt wurde.

Das Dach trägt zum einen die enorme Erdlast, die für das Wachstum der Pflanzen vonnöten ist, und verfügt zum anderen über einen gut funktionierenden Wasserkreislauf, wie die üppig sprießenden Gräßer, Blumen und Kräuter beweisen. Doch da ständiges Rasenmähen viel zu laut und mühsam ist, hat man sich eben auch noch sieben natürliche Rasenmäher aufs Dach geholt: fünf Urschafe sowie zwei Lämmer. Skudden, wie die Art genannt wird, rechnen sich wirtschaftlich nicht, weshalb es immer weniger der kleinen Schafe gibt. Die kleine Herde auf den WERK3 dient nun als Bestandszucht.

„Auf der Alm in der Stadt“. Treffender kann man das Gefühl oben auf dem WERK3 nicht beschreiben. Man blickt auf eine bunte Blumen- und Kräuterwiese, die von einem Kiesweg durchzogen ist, geht vorbei an einem hölzernen Wassertrog und steht schließlich vor einer Berghütte, auf deren Terrasse dezent bayerische Volksmusik eingespielt wird. Gleich hinter der Hütte befinden sich Schaf- und Hühnerstall. Ein heimeliges Idyll, während links und rechts die Kräne in den Himmel ragen und ein neues Stück München bauen. Doch das grüne Dach ist nicht einfach nur eine grüne Oase, sondern auch lebendiger Beweis, wie man das Miteinander von Stadt und Natur aktiv gestalten kann.

Während die Schafe, fünf Skudden mit zwei kleinen Lämmern, neugierig ihren neuen Stall erkundeten, gemahnten Herr Pfarrer Harald Wechselberger und Frau Pfarrerin Claudia Häfner während der Segnung der Tiere und des Stalles daher auch an die Verantwortung, die der Mensch für seine Umwelt und insbesondere das Tierwohl hat und verwiesen auf die friedensstiftende Wirkung der Tiere sowie auf die Heilkraft, die das Leben im Einklang mit der Natur für uns Menschen mit sich bringt. Bei aller Digitalisierung und neuer Robotertechnik gelte es eben auch das Leben an sich nicht zu vergessen. Pfarrer und Pfarrerin zeichneten damit ein Bild, das sich perfekt in die Vision des Werksviertels Mitte fügt. Schließlich ist das neue Quartier im Münchner Osten angetreten, urbanes Leben in allseinen Facetten zu ermöglichen. Und dazu gehören dann eben auch ein Paar knuddelige Urschafe.

In einigen Monaten soll die außergewöhnliche Umgebung auf dem Dach des WERK3 zudem den Rahmen für ein ökologisches Bildungsprojekt im Werksviertel Mitte bilden. In diesem werden sich Kinder und Jugendliche spielerisch mit Nachhaltigkeit und Umweltthemen auseinandersetzen.

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