Bild: Peter Kneffel
Bahnverkehr 28.01.2025

Münchens zweite S-Bahn-Stammstrecke soll erst 2036 fertig werden

Die Fertigstellung der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München verzögert sich erneut. Laut aktuellen Prognosen soll das Milliardenprojekt erst im Dezember 2036 in Betrieb gehen – ein Jahr später als zuletzt geplant. Die Deutsche Bahn gibt sich jedoch optimistisch und hält an einer Eröffnung im Jahr 2035 fest. Maßnahmen zur Beschleunigung sind angekündigt.


Kosten explodieren: 7 Milliarden Euro überschritten

Die Gesamtkosten des Projekts sind auf 7,059 Milliarden Euro gestiegen – eine erhebliche Steigerung gegenüber den ursprünglich veranschlagten 3,85 Milliarden Euro. Laut Alexander Bonfig vom bayerischen Verkehrsministerium, der vor dem Landtagsausschuss berichtete, verursachte allein eine Bauphasenverschiebung in Laim zusätzliche Kosten von 9,9 Millionen Euro.

Trotz der Mehrkosten bleibt der finanzielle Anteil des Freistaats Bayern mit 3,641 Milliarden Euro stabil. Die Deutsche Bahn übernimmt die zusätzlichen Beträge aus eigenen Mitteln.


Warum ist die zweite Stammstrecke wichtig?

Die bestehende S-Bahn-Stammstrecke in München ist seit Jahren überlastet und besonders anfällig für Störungen. Fast alle Linien verlaufen durch die gleiche Trasse, was zu Verspätungen und Engpässen führt. Die zweite Stammstrecke soll das Münchner S-Bahn-Netz entlasten und für mehr Zuverlässigkeit sorgen.

Ursprünglich war die Fertigstellung für 2028 geplant, doch Verzögerungen und Kostensteigerungen haben das Projekt immer wieder zurückgeworfen.


Verbesserte Zusammenarbeit, aber Kritik bleibt

Nach langen Konflikten lobte der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Jürgen Baumgärtner (CSU), die mittlerweile bessere Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Bayern und der Deutschen Bahn. Dennoch bleiben zentrale Kritikpunkte:

Besonders komplex ist die Berechnung, da die Inflation von den Zeitpunkten der jeweiligen Auftragsvergaben abhängt.

Zur Übersicht

Auch interessant