Bild: Angelika Warmuth
02.12.2020

Münchner Arzt: Nein zu Skibetrieb richtig!

Mediziner sehen die temporär beschlossene Schließung der Skilifte in Bayern und damit das vorläufige Aus für den Wintersport als richtigen Schritt.

„Aus epidemiologischer Sicht sind das vernünftige Maßnahmen – so weh sie verständlicherweise vielen Menschen tun. Wir müssen jede Art von Massenveranstaltung vermeiden“

Clemens Wendtner, Chefarzt der Klinik für Infektiologie, München Klinik Schwabing

Es sei anzunehmen, „dass die Verbreitung des Virus über die Aerosole auch im Freien gut funktioniert, wenn man am Skilift oder insbesondere in Skigondeln eng zusammen steht beziehungsweise sitzt“, sagte Wendtner, der vor zehn Monaten die ersten Corona-Patienten Deutschlands behandelt hatte.

Verbreitung nicht auszuschließen

Eine Verbreitung durch Après-Ski-Events wie im Frühjahr in Ischgl, obwohl eigentlich verboten, sei zudem bei Öffnung von Skigebieten nicht völlig auszuschließen.

Auch auf Skitouren solle ausreichend Abstand zum Vordermann eingehalten werden, um nicht in der Aerosol-Fahne zu laufen. Wendtner riet, zu Tourengehern aus anderen Gruppen vorsorglich den bekannten Abstand mindestens zu verdreifachen, also rund fünf Meter einzuhalten.

Wendtner äußerte die Hoffnung, dass die Infektionszahlen bei Einhalten der Maßnahmen bis Weihnachten sinken. Allerdings sei bisher noch keine Trendwende zu sehen.

Mahnende Bilder aus deutschen Krankenhäusern

„Wir müssen von dem hohen Level herunterkommen, weil wir keine unbegrenzten Krankenhauskapazitäten haben“

Clemens Wendtner

„Nicht nur der Blick nach Berlin mit übervollen Intensivstationen durch Covid-19 zeigt inzwischen mahnende innerdeutsche Bilder – wir müssen jetzt alles tun, um unser Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Alle Kliniken sind jetzt gefordert.“

In Bayern dürfen Skilifte, Seilbahnen und die dazugehörige Gastronomie während des Lockdowns nicht öffnen. Die Schweiz und Österreich wollen ihre Skigebiete hingegen nicht schließen.

dpa-infocom

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