19.07.2019

Nochmal ein Streik-Chaos in München?

Streik-Chaos: Von Betriebsbeginn bis 14 Uhr 30 keine einzige U-Bahn in München: Das war letzten Dienstag, die U-Bahn-, Tram- und Busfahrer haben gestreikt – heute kommt wohl die Entscheidung, ob da nochmal was auf uns zukommt.

Die Situation ist schwierig

„Ja die Verhandlungen sind sicher nicht einfach, aber wir denken, dass wir eine gute Grundlage haben für solide Gespräche. Und wir hoffen doch, dass wir uns annähern können und dass weitere Streik-Maßnahmen nicht mehr stattfinden müssen“

Matthias Korte, Pressesprecher der MVG

Die Positionen liegen aber wohl noch weit auseinander…

„Ich hoffe aber trotzdem, dass Vernunft herrscht, auch beim Arbeitgeber – um auch die Belegschaft ein Stück weit zu vereinen“

Franz Schütz von der Gewerkschaft ver.di – er verhandelt für die Fahrer

Mit diesem „die Belegschaft vereinen“ spielt er auf die wichtigste Forderung der Fahrer an.

Aktuell gibt es in der MVG zwei verschiedene Tarifverträge

In der MVG herrscht eine etwas kuriose Regelung:

Es gibt Fahrer, die im „Tarifvertrag Nahverkehr Bayern“ angestellt sind – und es gibt Fahrer, die mit einem MVG-internen, weit schlechter bezahlten Tarifvertrag angestellt sind.

Damit ergibt sich auf der einen Seite eine ungleiche Bezahlung innerhalb der MVG. Auf der anderen Seite verdienen die Fahrer im MVG-internen Vertrag auch im Vergleich mit anderen Städten weniger.

„In Stuttgart verdient ein Straßenbahnfahrer 500 bis 600 Euro mehr als ein Münchner Straßenbahnfahrer. Und da fragt man sich – fährt der wirklich so viel besser als wir?“

Dragan, Tram- und Busfahrer bei der MVG in München

ver.di will die Tarifverträge angleichen

Der Knackpunkt aktuell liegt beim Stichwort Laufzeit: Die MVG bietet den Fahrern einen neuen Tarifvertrag mit langer Laufzeit, 30 Monate und 300 Euro mehr. Die Lohnerhöhung ist mehr als die 200 Euro, die ver.di für die Fahrer eigentlich fordert.

Aber, ver.di will eine Laufzeit von nur 14 Monaten – in 14 Monaten läuft nämlich auch der Tarifvertrag Nahverkehr Bayern aus, und das sieht ver.di als DIE Chance, die beiden Verträge in einer großen Verhandlungsrunde endlich anzugleichen.

Die MVG aber befürchtet dann einen Mega-Streik, in 14 Monaten wäre kurz vor der Wiesn 2020.


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