Maßkrüge stehen auf der Schänke in einem Biergarten auf dem Oktoberfest. Foto: Frank Leonhardt/Archiv
30.09.2015

Neue Eichstriche für Wiesn-Maß: weniger Bier?

Die Glaskrüge in den großen Festzelten auf dem Oktoberfest haben heuer Eichstriche – und das könnte zu Verwirrung führen. Denn die charakteristische Kerbe über dem Griff, die bislang stets die Litergrenze anzeigte, darf nicht mehr als Eichstrich gelten. «Sie müssen den Eichstrich sehen», erläuterte der Präsident des Vereins Münchener Brauereien, Manfred Newrzella. Darum liegt der neue Eichstrich jetzt etwas über der traditionell für die Füllhöhe entscheidenden Kerbe – nach der viele Wiesn-Besucher bewerten, ob ihre Maß anständig gefüllt ist.

«Seit dem 1. Januar dieses Jahres gilt das neue Eichgesetz», schilderte Newrzella den Grund für die Umstellung. Wegen des neuen
Eichstrichs seien die Krüge in diesem Jahr erstmals höher, dafür aber auch etwas schmaler – und der Strich liegt etwa drei Millimeter über der markanten Kerbe oberhalb des Griffs.

Mehr als 3,1 Millionen Maß Bier wurden nach Angaben der Stadt zur Wiesn-Halbzeit verkauft. Der Vorsitzende des Vereins gegen
betrügerisches Einschenken, Jan-Ulrich Bittlinger, befürchtet aber, dass das nicht gleichbedeutend ist mit 3,1 Millionen Litern. «Fakt
ist, dass weniger drin ist, als eigentlich drin sein sollte.» Brauerei-Vertreter Newrzella teilt diese Befürchtung nicht. «Die Schankkellner haben das im Griff vom Gewicht her», sagte er. «Dass da jetzt weniger eingeschenkt wird, das glaube ich nicht.»

dpa-infocom

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