Bild: Lino Mirgeler
04.06.2020

Neue Entwicklungen im Fall Maddie: Deutscher unter Mordverdacht

Die Ermittlungen im Fall der vermissten Madeleine McCann laufen weiter: Das ungeklärte Schicksal des Mädchens hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Die Ermittler waren von einer Entführung ausgegangen. Die Dreijährige war am 3. Mai 2007 aus einer Appartementanlage im portugiesischen Praia da Luz verschwunden. Die Eltern waren zu der Zeit in einem nahe gelegenen Restaurant essen.

Unter Verdacht steht jetzt ein 43-jähriger Sexualstraftäter aus Braunschweig, der momentan eine Haftstrafe aus anderen Gründen absitzt. Allerdings geht die Staatsanwaltschaft mittlerweile vom Tod des Mädchens aus.


Die vermisste Maddie McCann

Der Mann hielt sich zum Zeitpunkt des Verschwindens des Mädchens an der portugiesischen Algarve auf – zwischen 1995 und 2007 soll sich dieser mehr oder weniger dauerhaft an der Algarve, auch für einige Jahre in einem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz. 

Eine Spur führt nach München

In einer Mitteilung spricht das Bundeskriminalamt (BKA) davon, dass der Mann zur „tatkritischen Zeit“ einen dunkelroten oder aubergine-farbenen Jaguar XJR 6 genutzt habe. Die letzte bekannte Zulassung nach dem Tattag sei von der Stadt Augsburg gekommen. Weiter heißt es: „Der Verbleib des Fahrzeugs ist geklärt.“ In der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ am Mittwochabend hatte Moderator Rudi Cerne außerdem gesagt, das Kennzeichen sei öfter gewechselt worden und der Wagen habe unter anderem auch mal eine Münchner Zulassung gehabt. Außerdem soll er einen weiß-gelben VW T3 Westfalia mit portugiesischer Zulassung genutzt haben. „Es liegen Hinweise vor, wonach er eines dieser Fahrzeuge zur Begehung der Tat genutzt haben könnte“,  schreibt das BKA.


Bild: BKA

 


Bild: BKA

Verdächtiges Telefonat 

Im fraglichen Tatzeitraum hat der Verdächtigte außerdem ein Handygespräch geführt: Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nutzte er zu dieser Zeit die portugiesische Mobilfunknummer + 351 912 730 680. Mit einer bislang unbekannten Person wurde am 3. Mai 2007 zu einer tatrelevanten Zeit im Bereich von Praia da Luz ein Telefonat geführt. Der Gesprächsteilnehmer nutzte hierbei die portugiesische Rufnummer + 351 916 510 683. Der Nutzer dieser Nummer kommt als wichtiger Zeuge in Betracht, hielt sich während des Telefonats aber nicht in dem Bereich auf.

 Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, hat das Bundeskriminalamt eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgelobt.

Wer kann Hinweise liefern?

Das Bundeskriminalamt bittet um Ihre Mithilfe: Hinweise können dem Bundeskriminalamt unter + 49 (0) 611 / 55 -18444 oder jeder anderen Polizeidienststelle mitgeteilt werden. 

Mit diesen Fragen richten sich Staatsanwaltschaft und das BKA an die Öffentlichkeit:

mit dpa

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