Ein Schwimmmeister überwacht in einem Freibad den Badebetrieb. Foto: Daniel Karmann/Archiv
07.08.2019

"Oben ohne" im Bad weiter Sache des Bademeisters

Die Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste wollten die Regeln lockern

In einem Antrag haben sie gefordert, die Regeln in den Schwimmbädern der Badebekleidungsverordnung für den öffentlichen Raum anzupassen. Heißt:  jede und jeder darf selbst entscheiden, ob er ein Oberteil trägt oder nicht. Dieser Antrag hat jedoch KEINE Mehrheit bekommen.

Scharfe Kritik aus der Fraktion für diesen Beschluss

Das sagt Stadträtin Anja Berger:

„Frauen müssen also in Münchner Schwimmbädern weiterhin damit rechnen, dass ihnen der Bademeister vorschreibt, ob sie oben ohne baden dürfen oder nicht – nach ‚sorgfältiger Abwägung der Nutzerinteressen‘, wie die Beschlussvorlage zu formulieren beliebt. Wir verlangen Respekt vor den liberalen Errungenschaften unserer Gesellschaft, die wir uns erkämpft haben, und fordern weiterhin die Gleichberechtigung der Geschlechter auf allen Ebenen der Gesellschaft, ohne Wenn und Aber – das gilt natürlich auch im Schwimmbad.“

Hier die Kritik von Fraktionschef Dr. Florian Roth:

„Der Feriensenat hat es heute abgelehnt, die Bekleidungsregeln in den städtischen Schwimmbädern der gesellschaftlichen Entwicklung zu völliger Gleichberechtigung der Geschlechter anzupassen. Wir sagen: Eine Badehose reicht – egal für welches Geschlecht. Oben ohne zu baden ist längst Normalität – für Männer und Frauen. Hier Rücksicht auf Kinder vorzuschieben (wie es die Stadtwerke im Ausschuss taten) oder gar die Gefahr sexueller Übergriffe (wie die Bayernpartei in einer absurden Verkehrung der Verantwortlichkeiten), wird der gesellschaftlichen Realität nicht gerecht. Freiheit und Selbstbestimmung der Frauen haben für uns Vorrang. Es inakzeptabel, dass Artikel 3 des Grundgesetzes – ‚Männer und Frauen sind gleichberechtigt‘ – in den Münchner Schwimmbädern noch an einen Zustimmungsvorbehalt des Badepersonals geknüpft wird.“


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