Bild: Caroline Seidel
16.01.2020

Organspendeausweise für alle?


+++ UPDATE+++

14.00  Uhr: Der Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Spahn zur doppelten Widerspruchslösung wurde abgelehnt, auch in Zukunft sind wir also nicht alle automatisch Organspender.  Stattdessen hat sich aber eine Mehrheit der Bundestagsabgeordneten für die „erweiterte Zustimmungslösung“ ausgesprochen. 

So sieht die „erweiterte Zustimmungslösung“ aus 

Wer in Zukunft einen Personalausweis beantragt, ihn verlängert oder sich auf dem Amt einen Pass ausstellen lässt, soll dort Info-Material über die Organspende bekommen.

Holt man den fertigen Ausweis ab, soll man sich auch schon direkt vor Ort in ein neues Online-Register eintragen können – ob man Organspender sein will oder nicht. Änderungen sind aber jederzeit möglich. Außerdem sollen die Bürger zum Beispiel durch den Hausarzt oder bei Erste-Hilfe-Kursen genauer über die Organspende informiert werden.

Wenn das Gesetz zur „erweiterten Zustimmungslösung“ verkündigt ist, soll es noch etwa zwei Jahre dauern, bis die Änderungen in Kraft treten.


Weil die Zahl der auf ein Organ wartenden Patienten ist, sollen mehr Menschen in Deutschland einen Organspendeausweis erhalten – deshalb entscheidet der Bundestag am Donnerstag, den 16. Januar, über die so genannte „doppelte Widerspruchslösung“.

Damit wären wir alle automatisch Organspender – es sei denn, wir widersprechen zu Lebzeiten.

Ein Spenderherz rettete sein Leben

Jörg aus dem Münchner Stadtteil Nymphenburg ist ein lebendes Beispiel dafür, wie sinnvoll die „doppelte Widerspruchslösung“ sein kann: Der 67-Jährige hat vor 15 Jahren ein Spenderherz bekommen – ohne das er sonst gestorben wäre.

Ob er lange auf das neue Herz warten musste, wie sich so ein neues Herz anfühlt und wie es ihm heute geht erfahren Sie im Interview mit Radio Arabella-Redakteurin Lisa Nagler:


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