05.03.2015

Polizei startet internationales Projekt gegen Wohnungseinbrüche

Das ist die Hälfte mehr als noch zwei Jahre zuvor. Immer häufiger stecken international agierende Banden dahinter. Um ihnen das Handwerk zu legen, haben sich nun Ermittler aus Deutschland, Österreich, Serbien, Bulgarien und Rumänien zusammengetan.

Entwickelt wurde das «Danube Property Crime Project» von der bayerischen Polizei. Ein gemeinsames Expertennetzwerk und regelmäßiger Datenaustausch soll die Ermittlungsarbeit erleichtern und verbessern, wie Landespolizeipräsident Wilhelm Schmidbauer am Donnerstag in München sagte. Die Reisewege der Täter und der Absatz des Diebesgutes könnten so nachvollzogen werden. Doch die Polizei will Einbrüche nicht nur aufklären, sondern vor allem auch verhindern.

Hierbei setzen die Ermittler besonders auf die Unterstützung durch die Bürger. Durch einen Hinweis eines Zeugen konnte die Polizei im vergangenen Jahr eine Einbrecherbande fassen und ihr schließlich mehr als 200 Einbrüche im Raum München und Ingolstadt zuordnen. Die Täter – zwei Serben, ein Kroate und eine Deutsche – erbeuteten Schmuck, Uhren und Bargeld im Wert von rund 2,4 Millionen Euro.

Für die Opfer sei der psychische Schaden meist größer als der materielle, sagte der Polizeipräsident. Schließlich wollten sich Menschen in ihren eigenen vier Wänden sicher fühlen. Opfer könne jeder werden – nicht nur Villenbesitzer. In jeder noch so einfachen, kleinen Wohnung fänden Einbrecher etwas, das sie zu Geld machen könnten. Der Satz «Bei uns ist ja nichts zu holen» sei ein Irrglaube.

Wenn Wohnungseinbruch zur schwere Straftat hochgestuft würde, dann könnte auch die Telekommunikation der Täter überwacht werden. Das sei bisher nur bei Bandendiebstahl möglich, sagte Schmidbauer. Meist lasse sich aber erst durch Telefonüberwachung nachweisen, dass ein Einbruch von einer Bande verübt worden sei.

dpa-infocom

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