Der CSU-Parteivorsitzende Horst Seehofer. Foto: Peter Kneffel
19.10.2017

Schlechte Werte für die CSU - Parteitag wird verschoben

Schlechte Werte für die CSU und ihren Chef Horst Seehofer: Wäre am nächsten Sonntag bereits Landtagswahl, würden laut einer aktuellen Umfrage nur noch 41 Prozent für die CSU stimmen. Die Partei würde damit ihre 2013 zurückerlangte absolute Mehrheit verlieren und müsste sich einen Koalitionspartner suchen. In Bayern wird in rund einem Jahr gewählt, der konkrete Termin steht noch nicht fest.

Die SPD käme laut der Umfrage des Hamburger Institutes GMS im Auftrag von «17:30 SAT.1 BAYERN» nur auf 15 Prozent, drittstärkste Kraft wäre die AfD mit 13 Prozent, gefolgt von den Grünen mit 11 Prozent und der FDP mit 7 Prozent. Kleinste Fraktion im Maximilianeum wären demnach die Freien Wähler mit 6 Prozent der Stimmen. Die Linke würde mit 3 Prozent erneut den Einzug in den Landtag verpassen.

2013 hatte die CSU 47,7 Prozent erreicht und damit die absolute Mehrheit erlangt. Die SPD kam auf 20,6 Prozent, die Freien Wähler auf 9 Prozent, die Grünen landeten als kleinste Fraktion bei 8,6 Prozent.

Eine parteiinterne Bewertung der Umfrageergebnisse wird später als geplant erfolgen: Der eigentlich für Mitte November geplante CSU-Parteitag wird wegen der Jamaika-Sondierungen wohl tatsächlich um einen Monat verschoben. «Ich gehe davon aus, dass wir den Parteitag Mitte Dezember machen müssen», sagte CSU-Chef Horst Seehofer der Deutschen Presse-Agentur in München. Man müsse «der Realität ins Auge sehen», erklärte Seehofer nach den ersten Treffen von CDU und CSU mit FDP und Grünen in Berlin. Denn in Unionskreisen wird davon ausgegangen, dass sich die Sondierungsgespräche mehrere Wochen hinziehen könnten, möglicherweise sogar bis Mitte November.

Seehofer hatte eine Verschiebung des Parteitags schon vor einigen Tagen als Möglichkeit in Aussicht gestellt – weil dort dann schon über die Inhalte eines möglichen Koalitionsvertrags oder mindestens über das Ergebnis der Sondierungsgespräche abgestimmt werden könnte. Klar ist aber, dass der Parteitag noch in diesem Jahr sein muss, weil turnusmäßig die Neuwahl des gesamten Parteivorstands ansteht.

dpa-infocom

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