Bild: Armin Weigel/Archiv
14.01.2019

Schneechaos: Alle Neuigkeiten

Schulausfälle

Die Liste der betroffenen Schulen in Bayern finden Sie hier. Sie wird ständig aktualisiert.

Mittwoch 16. Januar

Wenig Neuschnee in Bayern

Im verschneiten Südbayern entspannt sich die Wetterlage weiter: Am Mittwoch sollte es dem Deutschen Wetterdienst zufolge überwiegend trocken bleiben. Laut Prognose kommt es im Bayerischen Wald vereinzelt zu Schneefall, aber nur mit wenigen Zentimetern Neuschnee. Auch in den kommenden Tagen seien keine größeren Schneefälle zu erwarten, sagte eine Meteorologin am frühen Morgen.

Dafür wird es stürmisch in Bayern: In den Hochlagen sollte es bereits am Mittwoch stürmen, in der Nacht auf Donnerstag laut der Meteorologin dann auch in Tieflagen.

Die Lawinengefahr in Bayern nahm erneut etwas ab: Die zweithöchste Warnstufe gilt seit Dienstag nur noch oberhalb der Waldgrenze in den Allgäuer, den Werdenfelser und den Berchtesgadener Alpen. Laut Lawinenwarndienst Bayern sollte sich die Situation innerhalb weniger Tage deutlich entspannen. In Österreich galt vielerorts die zweithöchste oder dritthöchste Meldestufe.

In tieferen Lagen in Bayern hatten Tauwetter und Regen die Pegelstände von Flüssen und Bächen zuletzt steigen lassen. Auch hier sollte sich die Lage entspannen: Vielerorts gingen die Wasserstände am Dienstag und Mittwoch wieder zurück.

Fernpass wird ab Mittwochfrüh wieder geöffnet

Der Fernpass zwischen Deutschland und Österreich wird wegen der zurückgehenden Lawinengefahr ab Mittwoch, 6 Uhr morgens, wieder geöffnet. Das teilte die Lawinenkommission des Landes Tirol am Dienstagabend mit. Damit können Reisende aus Deutschland wieder via Garmisch-Partenkirchen ins Nachbarland fahren. Gesperrt bleibe aber die Fernpass-Straße (B179) zwischen Bichlbach und Lermoos. Für Informationen stehe unter anderem eine Telefon-Hotline unter der Rufnummer 0800/800507 rund um die Uhr zur Verfügung, hieß es.

Zu viel Schnee: Schlittenhunderennen fällt aus

Die Schneefälle der vergangenen Tage haben den Organisatoren des traditionellen Schlittenhunderennens im Allgäu einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das für dieses Wochenende geplante Rennen in Unterjoch fällt aus – wegen zu viel Schnee, wie die Veranstalter mitteilten. Man könne bis Samstag keine Infrastruktur für Zuschauer bereitstellen, die einer Internationalen Deutschen Meisterschaft und WM-Qualifikation gerecht wird. Wegen der Schneemassen auf Parkplätzen, Zufahrtswegen sowie im Start- und Zielgelände sei es nicht möglich, für mehrere Tage ein Basis-Camp für Schlittenhundeführer und Tiere einzurichten und einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Mehr als 100 Teilnehmer mit rund 800 Hunden hatten für das Rennen zugesagt. Einen Ersatztermin gibt es nicht.

Dienstag 15. Januar

Bahnverkehr

Witterungs- und infrastrukturbedingt ist aktuell und bis auf weiteres mit folgendem Betriebskonzept zu rechnen:

Meridian:

–       Die Strecke München – Holzkirchen wird weiterhin im Pendel bedient und beinhaltet auch Halte in Deisenhofen: Abfahrt in München um XX:04 Uhr, Abfahrt in Holzkirchen um XX:28. Witterungs- und infrastrukturbedingt kann es jedoch zu Verspätungen kommen.

–       Aufgrund der Bedienung des Abschnitts München – Holzkirchen mit Meridian- statt BOB-Fahrzeugen müssen die Meridian-Pendelverkehre zwischen München und Deisenhofen entfallen.

–       Die Strecke Holzkirchen – Rosenheim wird im Stundentakt bedient. Richtung München ist in Holzkirchen in den Pendelverkehr nach München umzusteigen. Alternativ nutzen Fahrgäste nach Rosenheim bzw. nach München die Züge nach bzw. von Salzburg und Kufstein.

–       Die Strecke München – Salzburg kann bedient werden. Auch hier ist mit witterungs- und infrastrukturbedingten Verspätungen und Ausfällen zu rechnen.

–       Die Strecke München – Kufstein kann bedient werden. Auch hier ist mit witterungs- und infrastrukturbedingten Verspätungen und Ausfällen zu rechnen.

–       Zugausfälle werden auf der Unternehmenswebseite abgebildet: www.meridian-bob-brb.de/de/meridian

BOB

–       Die Bahnstrecken zwischen Holzkirchen und Lenggries, Schaftlach, sowie Bayrischzell sind nach wie vor gesperrt. Aktuell sind einige Fahrzeuge der Bayerischen Oberlandbahn GmbH (BOB) von den Schneemassen eingeschlossen (Fotos im Anhang, Copyright: Bayerische Oberlandbahn GmbH).

–       Die Strecke München – Holzkirchen wird im Pendel mit Meridian-Fahrzeugen bedient: Abfahrt in München um XX:04 Uhr, Abfahrt in Holzkirchen um XX:28. Witterungs- und infrastrukturbedingt kann es jedoch zu Verspätungen kommen.

–       Südlich von Holzkirchen sind Busse im Schienenersatzverkehr eingesetzt. Näheres zu den Bussen finden Fahrgäste sukzessive auf der Unternehmenswebseite: www.meridian-bob-brb.de/de/bayerische-oberlandbahn/baustellen. Die Fahrzeiten der Busse können sich witterungsbedingt und je nach Verhältnissen auf den Straßen verlängern.

–       Derzeit ist geplant, den Betrieb sukzessive ab Mittwoch wieder aufzunehmen, wobei die Schliersee-Bayrischzell aktuell aufgrund von Lawinenabgängen gesperrt ist und der Betrieb voraussichtlich erst später wieder aufgenommen werden kann.

–       Alle Zugausfälle werden auf der Unternehmenswebseite abgebildet: www.meridian-bob-brb.de/de/bob

BRB:

–       Die Strecke zwischen Schongau, Weilheim und Augsburg kann bedient werden. Es kann jedoch witterungs- und infrastrukturbedingt zu Verspätungen kommen.

–       Die Strecke zwischen Augsburg, Ingolstadt und Eichstätt kann bedient werden. Es kann jedoch witterungs- und infrastrukturbedingt zu Verspätungen kommen.

–       Die Strecken Augsburg – Füssen, München – Füssen und Augsburg – Landsberg können bedient werden. Es kann jedoch witterungs- und infrastrukturbedingt zu Verspätungen kommen.

–       Mögliche Zugausfälle werden auf der Unternehmenswebseite abgebildet: www.meridian-bob-brb.de/de/bayerische-regiobahn

Nach wie vor können die widrigen Umstände, die die starken Schneefälle mit sich bringen, Einschränkungen im Eisenbahnverkehr bedeuten. Fahrgäste werden daher gebeten, sich rechtzeitig vor Abfahrt online (www.meridian-bob-brb.de, www.facebook.com/meridian.bob.brb,www.bahn.de) über die Betriebslage zu informieren, sollte eine Reise unerlässlich sein.

Biathlon-Weltcup in Ruhpolding für Mittwoch abgesagt 

Der Biathlon-Weltcup in Ruhpolding kann am Mittwoch nicht stattfinden. Grund dafür ist der anhaltende Katastrophenfall im Landkreis Traunstein. Laut einer Pressemeldung des Landratsamts vom Dienstagmorgen stehe dieser in einem «absoluten Widerspruch» zur Durchführung des Wettkampfs in der Chiemgau Arena. «Die Sicherheit der Menschen stehe an erster Stelle», so der Sprecher weiter. Die Entwicklung über den Mittwoch hinaus sei derzeit noch offen.

Für Mittwoch (14.30 Uhr) war der Sprint der Herren über 10 Kilometer geplant. Am Donnerstag (14.30 Uhr) sollen die Damen über 7,5 Kilometer starten. Die für Dienstag geplante Weltcup-Eröffnungsfeier war schon am Montag abgesagt worden.

Schneechaos: Entspannung in Sicht

Das Wetterchaos und die Folgen des immensen Schneefalls wird Bayern auch am Dienstag noch beschäftigen. Doch langsam ist Entspannung in Sicht: Es hört langsam auf zu schneien. «Ab Mittag wird es mit dem Schneefall an den Alpen vorbei sein», sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes am Dienstagabend.

Am Montag hatte das Wetter die Einsatzkräfte in Bayern erneut gefordert. Tausende Helfer schaufelten weiter auf Dächern, um die Schneelast herunterzubringen. Noch immer galt in fünf Landkreisen in Oberbayern teilweise der Katastrophenfall. Doch zumindest im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen soll der Katastrophenfall wahrscheinlich am Dienstag aufgehoben werden.

Neben rund 1500 Soldaten der Bundeswehr unterstützten am Montag 230 Beamte der Bundespolizei die Helfer in den verschneiten Gebieten. «Das ist ein Signal, dass man in einer solchen Situation einfach zusammensteht», sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer, begleitet von seinem bayerischen Kollegen Joachim Herrmann (beide CSU), beim Treffen mit Helfern in Berchtesgaden.

In etlichen Schulen gab es weiter keinen Unterricht. Der Zugverkehr blieb auf einigen Strecken eingeschränkt. «Wir wollen den Zugbetrieb auf den meisten Regionalstrecken Mitte der Woche wieder aufnehmen», sagte ein Bahnsprecher. Nur südlich von Garmisch-Partenkirchen und im Bayerischen Wald bleiben noch Strecken unpassierbar.

In den bayerischen Alpen herrscht oberhalb der Waldgrenze flächendeckend die zweithöchste Lawinenwarnstufe. Im Allgäu traf eine Lawine ein Hotel im Skiort Balderschwang. Sie drückte Fenster ein – verletzt wurde niemand. Der betroffene Wellnessbereich des Hotels war bereits am Sonntagabend vorsorglich geschlossen worden. Auch einige weitere Gebäude in der Nähe des Hotels wurden vorsorglich geräumt. Die Zufahrt nach Balderschwang war gesperrt.

Lifte, Langlaufloipen und Wanderwege blieben vielerorts geschlossen. Auch an Deutschlands höchstem Skigebiet an der Zugspitze standen am Montag die Lifte still. Im Skigebiet Oberstdorf und Kleinwalsertal liefen von 48 Liften nur 18. Am Sudelfeld und am Spitzingsee standen die Lifte komplett.

Mehrere Flüsse und Bäche in Bayern traten nach den leicht gestiegenen Temperaturen und dem Regen über die Ufer. Vor allem in der Mitte und im Norden des Freistaats wurden Äcker und Wiesen überflutet, vereinzelt standen Straßen unter Wasser. In den nächsten Tagen rechnet der Hochwassernachrichtendienst mit einer Entspannung.


Montag 14. Januar:

Biathlon-Weltcup in Ruhpolding: Eröffnungsfeier am Dienstag abgesagt 

Die für Dienstag geplante Eröffnungsfeier beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding ist angesichts der Wetterlage im Alpenraum abgesagt worden. «Wir hoffen alle, dass sich die
Gefahrensituationen möglichst schnell bereinigen lassen. Gerade auch in den Nachbargemeinden, und dass es trotzdem möglich ist, dass wir ab Mittwoch Gastgeber für Sportler und Besucher in der Chiemgau-Arena sein können», sagte Ruhpoldings Bürgermeister Claus Pichler in einer am späten Sonntagabend veröffentlichten Video-Botschaft.

Beim Weltcup in Ruhpolding stehen am Mittwoch und Donnerstag die Sprintrennen der Männer und Frauen auf dem Wettkampf-Programm. Der Weltcup endet am Sonntag mit den beiden Massenstart-Rennen. «Gott sei Dank ist es jetzt so, dass der Wetterbericht uns Hoffnung gibt, dass es in den nächsten Tagen zu einer deutlichen Wetterbesserung kommt, dass wir ab Mittwoch sogar eine Wetterberuhigung und schönes Wetter haben», sagte Pichler. Man müsse allerdings noch vorbereitende Arbeiten in der Chiemgau-Arena abwickeln und sich mit dem Landratsamt des Kreises Traunstein «auch im Hinblick auf die Fragen der Sicherheit» abstimmen, um Gefährdungen ausschließen können.

«Wir in Ruhpolding sind froh, dass wir inzwischen alle wichtigen Dächer so räumen konnten, dass keine Gefahrensituation mehr, momentan zumindest, besteht», sagte Pichler. Der SPD-Politiker betonte, dass die Rettungskräfte «die überörtlich von der Bundeswehr und den Rettungsorganisationen» in Ruhpolding im Einsatz waren «zu keiner Zeit für die Wettkampfvorbereitung in der Chiemgau Arena» eingesetzt worden seien, sondern nur für die Dach-Abräumungen bei allgemein wichtigen Gebäuden.

Oberallgäu: Lawine trifft Hotel – keine Verletzten

Eine Lawine ist im Oberallgäu abgegangen und hat in Balderschwang ein Hotel getroffen. Verletzt wurde am Montagmorgen von den Schneemassen nach Angaben eines Polizeisprechers niemand. Die Lawine mit einer Breite von 300 Metern drückte Fenster des Hotels ein und Schnee gelangte ins Innere. Weder Gäste noch Angestellte wurden vermisst.

Ein Mensch erlitt einen Schwächeanfall und wurde von einem Arzt versorgt. Ob das im Zusammenhang mit der Lawine stand, war zunächst unklar. Einsatzkräfte waren vor Ort, konnten aber zunächst nicht mit Räumungsarbeiten beginnen.

Die Zufahrt zur Gemeinde Balderschwang ist wegen der Lawinengefahr seit Sonntag  gesperrt. Rund 1300 Menschen sitzen dort fest.

Kleinere Überschwemmungen in der Mitte und im Norden Bayerns

Nach den Regen- und Schneefällen der vergangenen Tage sind in der Nacht zu Montag mehrere Flüsse und Bäche in Bayern über die Ufer getreten. Vor allem in der Mitte und im Norden des Freistaats wurden teilweise Äcker und Wiesen überflutet, wie der Hochwassernachrichtendienst mitteilte. Für den oberfränkischen Landkreis Kulmbach warnte er vor Überschwemmungen in bebauten Gebieten. In Mittelfranken stellte sich die Polizei auf Überschwemmungen ein. «Das Hochwasser kommt langsam», sagte eine Polizeisprecherin am Morgen. Auch in Niederbayern stiegen einem Polizeisprecher zufolge die Wasserstände leicht an. Straßen seien aber noch nicht überflutet worden.

Der Deutsche Wetterdienst erwartet für die bayerischen Alpen wieder Neuschnee. Teilweise könne bis zu einem Meter Schnee fallen, so die Prognose der Meteorologen. Für andere Teile des Freistaats sagen sie Schneematsch voraus. Die Last auf Bäumen und Dächern könne weiter zunehmen.

Innenminister Seehofer besucht Schnee-Gebiet in Bayern

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) macht sich am Montag ein Bild von dem seit Tagen andauernden Schneechaos in den bayerischen Alpen. Wie sein Ministerium am Sonntagabend mitteilte, will Seehofer Einsatzkräfte der Bundespolizei und des Technischen Hilfswerks im Berchtesgadener Land treffen. Geplant sind Gespräche unter anderem in Berchtesgaden und Neukirchen am Teisenberg. Auch ein Statement des Ministers ist geplant. Seine Kabinettskollegin und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte am Sonntag in Berchtesgaden den vom Schneechaos betroffenen Landkreisen weitere Hilfe zugesagt.

Straßen zum Skigebiet Sankt Englmar wieder offen

Urlauber und Bewohner können seit Montagmorgen wieder in den niederbayerischen Ski- und Langlaufort Sankt Englmar (Kreis Straubing-Bogen) fahren. Das Landratsamt hat um 5.00 Uhr die Zufahrtsstraßen wieder freigegeben. Mehrere Forstmaschinen hatten zuvor die durch Schneelast umgestürzten Bäume von der Fahrbahn geräumt und Schnee von den Bäumen geschüttelt, wie ein Sprecher sagte. Die Behörden hatten nach den starken Schneefällen der vergangenen Tage die Straßen am Sonntag für den Verkehr gesperrt. Die Lifte im Skigebiet, die Langlaufloipen und Wanderwege bleiben aber bis auf weiteres geschlossen.

Lawinenrisiko in bayerischen Alpen gestiegen

Die Lawinengefahr in den Alpen ist wieder gestiegen. Der Lawinenwarndienst Bayern stufte die Gefahr in allen Gebieten der bayerischen Alpen auf der zweithöchsten Warnstufe 4 und somit als «groß» ein. Am Samstag hatte noch Warnstufe 3 gegolten, was «erheblich» ist. Die Hauptgefahr geht dem Bericht nach von Triebschneeansammlungen oberhalb von 1400 Metern aus – verursacht von Neuschnee und Sturm. Bereits geringe Belastungen durch einen Ski- oder Snowboardfahrer könnten Schneebrettlawinen auslösen, wie der Warndienst am Abend mitteilte. Die Lawinensituation soll auch in den kommenden Tagen angespannt bleiben.

Lawinenabgang in Balderschwang – Sperrung

Nach einem Lawinenabgang auf eine Kreisstraße sitzen rund 1300 Einwohner und Touristen in dem Wintersportort Balderschwang im Allgäu fest. Zunächst hatte die Polizei von 2000 isolierten Menschen gesprochen. «Der Riedbergpass ist vorsorglich gesperrt, weil auch hier Lawinengefahr herrscht», sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Damit ist die einzige Verbindung von deutscher Seite aus zum beliebten Tourismusziel blockiert. Zuvor war auf österreichischer Seite bei Hittisau eine Lawine abgegangen. Verletzte hatte es dabei nicht gegeben.

Die Versorgung für die in rund 1000 Meter Höhe liegende Gemeinde ist vorerst gesichert. Die Stromleitungen sind intakt. «Eine Evakuierung ist derzeit nicht geplant», hieß es. Das Skigebiet Grasgehren wurde jedoch geräumt, 40 Menschen wurden hierbei in Sicherheit gebracht.

Die Kreisstraße aus Österreich nach Balderschwang wird laut Polizeiangaben von Sonntag noch bis einschließlich Montag gesperrt bleiben. Sollte die Räumung der Schneemassen früher gelingen, werde dies über den Verkehrsfunk bekannt gegeben.

S-Bahn

Die Münchner S-Bahn hat am frühen Montagmorgen witterungsbedingte Störungen bei der S2 und der S8 gemeldet. Alle Informationen unter s-bahn-muenchen.de.

Bahnverkehr

Nach den starken Schneefällen der vergangenen Tage ist zu Beginn der neuen Woche der Bahnverkehr in Teilen Südbayerns noch immer eingeschränkt gewesen. Bei der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) fallen bis voraussichtlich Mittwoch die Verbindungen in die Bergregionen des südlichen Oberbayern aus. Die Bahnen fahren nach Angaben des Betreibers nur von München nach Holzkirchen im Landkreis Miesbach. Unter anderem seien viele Fahrzeuge vom Schnee eingeschlossen. Auch die Strecken zwischen Lindau und Memmingen sowie zwischen Kempten und dem Bodensee waren am Montag weiterhin gesperrt. In den Regionen Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf fallen ebenfalls bis auf weiteres Züge aus, wie die Deutsche Bahn mitteilte.

Die niederbayerische Waldbahn fährt derzeit nur zwischen Deggendorf und Plattling. Die weiteren Strecken sollen einem Sprecher zufolge bis mindestens Ende dieser Woche gesperrt bleiben. Zwischen Regensburg und Prag rammte ein Zug einen wegen der Schneelast umgestürzten Baum. Die Strecke war am Montagvormittag gesperrt.

Bitte informieren Sie sich noch einmal unmittelbar vor Reiseantritt über Ihre Reiseverbindung in der Reiseauskunft unter www.bahn.de/reiseauskunft, in der DB Navigator-App oder bei der telefonischen Reiseauskunft 0180/6996633 (20 ct/Anruf, bei Mobilfunk max. 60 ct/Anruf).

Stand Sonntag 13. Januar 18 Uhr:

Das seit Tagen andauernde Schneechaos in den bayerischen Alpen ist noch nicht vorbei. Seit der Nacht zum Sonntag schneite es in den Katastrophenregionen im Süden des Freistaates weiter. Im Allgäu sperrten die Behörden die Zufahrt zur Gemeinde Balderschwang wegen Lawinengefahr. Bei Plusgraden begann es zudem ortsweise zu tauen. Dadurch könnte der Schnee nass und schwer werden – eine zusätzliche Belastung für die Hausdächer. Nach dem Besuch von Markus Söder (CSU) am Samstag in Bad Tölz machte sich am Sonntag Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) in Berchtesgaden ein Bild der Lage.

25 Zentimeter Neuschnee in Teisendorf, 30 Zentimeter in Ruhpolding und 21 Zentimeter in Garmisch verzeichnete der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Morgen. Die Menschen in den fünf oberbayerischen Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Traunstein, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach und Berchtesgadener Land – in denen seit Tagen der Katastrophenfall gilt – mussten demnach mit zusätzlichen Schneemassen zurechtkommen. Am Montagmorgen soll die Schneefallgrenze von zuletzt 600 bis 800 Metern auf 500 Meter sinken.

Die Experten rechneten zudem mit starken Böen, die tagsüber Verwehungen und Schneebruch auslösen könnten. Von Montag an soll es wieder kälter werden – dann könnte örtlich mehr als ein Meter Neuschnee fallen. In den Alpen herrscht erhebliche Lawinengefahr.

«Die Bundeswehr bleibt so lange, wie sie gebraucht wird», sagte von der Leyen bei ihrem Besuch in Berchtesgaden. Allein in dem Landkreis halfen rund 400 Soldaten, wie Presseoffizier Eckhard Michel sagte. Insgesamt waren im Freistaat 1700 Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23 im Freistaat im Schnee-Einsatz. Zusätzlich halfen Soldaten des IT-Bataillons 293, der Streitkräftebasis, des Sanitätsdienstes und der Luftwaffe. Mehrere Tausend Helfer von Feuerwehren, Bayerischem Roten Kreuz, Bereitschaftspolizei und weiteren Organisationen schaufelten Dächer frei, räumten Straßen und sicherten Bäume.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Samstag angekündigt, 500 weitere Bereitschaftspolizisten in die betroffenen Gebiete zu schicken. «Es gibt keinen Anlass zur Panik, aber schon zu ernster Besorgnis», hatte Söder bei einem Besuch in Bad Tölz gesagt. Insgesamt sind seinen Angaben nach dann 5000 Kräfte im Einsatz.

An zahlreichen Schulen in Ober- und Niederbayern sowie im Allgäu fällt auch am Montag der Unterricht aus, weil ein sicherer Schulweg nach Behördenangaben nicht gewährleistet ist. In den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen und Oberallgäu sowie der Stadt Kempten findet bis einschließlich Dienstag kein Unterricht statt. Im Landkreis Traunstein wurde bis mindestens Mittwoch schneefrei gegeben.

Die Polizei in Niederbayern hat die Straßen zum Ski- und Langlaufgebiet in Sankt Englmar gesperrt. Die Schneelast auf den Bäumen sei zu hoch, teilte die Behörde mit. Im Skigebiet am Arber im Bayerischen Wald wurde der Liftbetrieb ebenfalls eingestellt und im Nationalpark Bayerischer Wald sind die Nationalparkzentren Lusen und Falkenstein samt Tierfreigelände bis Dienstag gesperrt.

Der Bahnverkehr ist erheblich eingeschränkt. Zwischen Kempten und Lindau sperrte die Bahn die Strecke komplett. «Räumversuche mit Schneefräse und Schneepflug sind gescheitert», teilte die Bahn mit. Ein Ersatzverkehr ist wegen starken Schneefalls nicht möglich. Auf der Hauptstrecke zwischen München und Kempten kommt es den Angaben zufolge im Fern- und Nahverkehr zu erheblichen Verspätungen. «Von Reisen ins Allgäu wird abgeraten.»

In Kempten sperrte die Stadt am Samstagabend wegen der Schneelast vorsorglich elf Sporthallen. Diese sollen bis einschließlich Dienstag geschlossen bleiben, weil durch die angekündigten Niederschläge mit noch höherem Gewicht auf den Dächern zu rechnen sei, teilte ein Sprecher der Stadt am Samstag mit.

 

Die Berichterstattung aus der letzten Woche finden Sie hier!

teilweise dpa-infocom

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