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28.06.2019

Schwere Badeunfälle an Münchner Seen

Steigen die Temperaturen, stürmen die Menschen in Scharen an die Badeseen. Leider endet das nasse Vergnügen oft in einer Tragödie.

Bei extrem heißem Wetter hat es gestern eine Reihe von schweren Badeunfällen gegeben – mindestens zwei ältere Herren sind dabei ums Leben gekommen.

Starnberger- und Hollerner See: Zwei ältere Herren treiben leblos im Wasser 

Ein 81-jähriger Rentner war ersten Erkenntnissen nach allein mit dem Fahrrad zum Hollerner See gefahren,  um dort zu schwimmen. Gegen 9:30 Uhr hat ein Zeuge vom nordwestlichen Ufer aus den treibenden Körper entdeckt. Der Helfer ist sofort in den See gesprungen, hat den Echinger aus dem Wasser gezogen und versucht ihn wieder zu beleben. Leider erfolglos – auch der Notarzt konnte nichts mehr für den 81-Jährigen tun.

Am Starnberger See bei Tutzing ist gegen 18.20 Uhr ebenfalls ein 81-jähriger Rentner leblos im Wasser treibend gefunden worden. Sofort eingeleitete Reanimationsmaßnahmen verliefen auch hier erfolglos. Laut Polizei handelt es sich um einen  Urlauber aus Nürnberg. Er war gegen 17 Uhr vermisst gemeldet worden, weil er nicht zu seinen am Ufer wartenden Begleitern zurückgekehrt war.

Rettungseinsätze am Feringa- und Langwieder See

Ein 75-Jähriger war gestern um die Mittagszeit am Feringasee leblos im Wasser treibend gefunden worden. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Ein Notarzt führte auf dem Weg in die Klinik Reanimationsmaßnahmen durch.

Auch am Langwieder See gab es einen großen Rettungseinsatz. Kurz vor elf Uhr Vormittags hatte sich ein 74-jähriger Taucher bei der Wasserwachtstation gemeldet und von gesundheitlichen Problemen nach einem Notaufstieg beim Tauchen berichtet.  Noch während des Gesprächs mit den Wasserrettern ist er kollabiert.  Sofort sind Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet worden.

In beiden Fällen können Feuerwehr und Polizei noch nicht sagen, wie es den Verunglückten geht und ob sie überlebt haben. Grund sind die Datenschutzverordnungen in den Krankenhäusern.

Besonders ältere Schwimmer sind gefährdet

In Bayern hat es heuer schon eine Serie von tödlichen Badeunfällen gegeben – so waren zum Beispiel im Ammersee kurz hintereinander zwei Senioren gestorben.

Gerade ältere Menschen sind beim Schwimmen besonders gefährdet. Wasserwacht und DLRG vermuten, dass oft Kreislauf- oder Herzversagen die Ursachen sind.

Was ganz wichtig ist, ist dass man wirklich auf seinen Körper achtet und hört. Auch wenn die Wasser-Temperaturen schon angenehm sind, sollte man sich im Vorfeld unbedingt abkühlen und muss unbedingt daran denken: Wenn das Wasser so warm ist, nimmt die Leistungsfähigkeit des Körpers ab – also nicht weitere Strecken ohne Begleitung schwimmen. (Siegfried Dumbsky von der Wasserwacht am Ammersee)

Ertrinkungstod ist leiser Tod

Das Schlimme ist, Ertrinken sieht nicht nach Ertrinken aus. Kein Zappeln, kein Schreien – Ertrinken geschieht leise! Meistens sind ertrinkende Menschen nicht dazu fähig, Hilfe zu rufen, weil sie darum kämpfen überhaupt atmen zu können. Auch ein Herbeiwinken ist meistens nicht möglich. Die Arme werden instinktiv seitlich ausgestreckt und von oben auf die Wasseroberfläche gedrückt, um über Wasser zu bleiben!

Die Wasserwacht appelliert an alle Badegäste: „Passt‘s aufeinander auf!“

 


dpa-infocom

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